Autoclub ARCD fordert mehr Verkehrsüberwachung und weitere Schutzeinrichtungen

Bundesweit lag im Jahr 2010 der Anteil tödlicher Baumunfälle am gesamten Unfallgeschehen bei rund 20 Prozent. Damit war der Crash mit einem Baum die häufigste Einzelursache von tödlichen Verkehrsunfällen in Deutschland. Besonders prekär ist die Situation in Brandenburg. Dort starben rund 60 Prozent aller auf Bundes- und Landstraßen tödlich verunglückten Verkehrsteilnehmer bei Baumunfällen.

Eine wissenschaftliche Analyse von tödlichen Baumunfällen in den Jahren 2008 bis 2010 macht deutlich: Häufigste Unfallursachen waren Fahrfehler und überhöhte Geschwindigkeit. Die meisten tödlichen Baumunfälle verursachte die Gruppe der jungen Fahrer im Alter von 18 bis 24 Jahren. Unachtsamkeit, riskante Überholmanöver, Lückenspringen in einer Kolonne, zu knappe Sicherheitsabstände sowie Alkohol und Drogen nennen Experten als häufigste Gründe. Schon ein seitlicher Baumaufprall mit 55 km/h kann für die Fahrzeuginsassen tödliche Verletzungen zur Folge haben.

Seit 1995 sind hierzulande mindestens 23 500 Menschen bei Baumunfällen zu Tode gekommen. Der Auto- und Reiseclub Deutschland (ARCD) fordert daher auf Bundes-, Land- und Kreisstraßen weitere Sicherheitsmaßnahmen ein. Dazu gehörten zusätzliche Schutzplanken mit Unterfahrschutz für Motorradfahrer an gefährlichen Streckenabschnitten und verstärkte Überholverbote. Auch die regelmäßige Verkehrsüberwachung an neuralgischen Gefahrenpunkten sei ein wichtiger Beitrag zur Prävention.