Der neue Kia Optima 1.7 CRDi im Abendblatt-Praxistest

Die koreanische Marke Kia verdankt ihren Erfolg nicht mehr allein preiswerten Kleinwagen und schmucken SUV. Mit Autos wie dem neuen Optima erobern sie sogar die Mittelklasse. Bislang konnten sich die Konkurrenten in Europa getrost zurücklehnen, weil die Limousine nur in Asien und Amerika angeboten wurde. Doch die Schonfrist läuft ab. Mitte März wird es ernst für Modelle wie den Mazda6, Citroën C5 und ein wenig sogar für den VW Passat. Denn dann kommt der Kia Optima als Nachfolger des Magentis auch nach Deutschland.

Die Linienführung der 4,85 Meter langen Limousine stammt vom deutschen Designchef Peter Schreyer, der einst in Diensten von Audi den Sportwagen TT gezeichnet hat. Er gab dem Wagen ein charakterstarkes Gesicht, eine ebenso schlanke Silhouette und ein knackiges Heck, das rekordverdächtige 505 Liter Kofferraum elegant kaschiert.

Dazu gibt es einen Innenraum, mit dem Kia auch der europäischen Konkurrenz den Kampf ansagt: Er ist so liebevoll und nobel wie im VW Passat, dazu geräumig und gut ausgestattet. Nur die Kopffreiheit ist mäßig, und bei modernen Assistenzsystemen muss Kia noch passen. Abstandstempomat oder Totwinkel-Assistent sind nicht verfügbar, dafür kann der Optima jedoch automatisch einparken und warnt beim unbeabsichtigten Verlassen der Fahrspur.

Zum Start gibt es den Optima hierzulande mit einem 1,7-Liter-Diesel, der 136 PS leistet und nicht so ganz zum vornehmen Anspruch der Limousine passen will: etwas zu laut, etwas zu lahm. Klar: Für anspruchslose Autobahnpendler reicht der Selbstzünder völlig aus, und 202 km/h Spitzentempo sind auch nicht schlecht. Aber mit einem Diesel mit mehr Kraft und Kultur könnte der Optima nicht nur gegen den Passat, sondern auch noch gegen den Audi A4 antreten. Vielleicht hilft da der 170 PS starke Benziner, der im Juli nachgereicht wird.

Nichts zu meckern gibt es dagegen am Verbrauch: Mit optionaler Start-Stopp-Automatik und Eco-Taste für die Nebenverbraucher ist der Diesel mit 4,9 Litern zufrieden. Der Benziner steht mit 6,5 Litern in der Liste. Und wer ganz vorne mitfahren will, bekommt im Optima zum Jahreswechsel auch den ersten Hybriden aus Korea.