Im Herbst bringt Ford den Kompakt-Van B-Max mit ungewöhnlichem Türkonzept auf den Markt

Nachdem Ford viele Jahre lang den Trend zum kleinen Van verschlafen und die Kundschaft mit dem bald zehn Jahre alten Fiesta Fusion gelangweilt hat, rollen die Kölner das etablierte Teilnehmerfeld von Nissan Note, Opel Meriva oder Toyota Verso S nun von hinten auf. Ein Jahr nach der Vorstellung der gleichnamigen Fahrzeugstudie zeigen sie deshalb Anfang März auf dem Genfer Autosalon die Serienfassung des neuen B-Max. Mit gut vier Metern ist er elf Zentimeter länger als der Fiesta, wahrt aber zum großen Bruder C-Max einen respektvollen Abstand von immerhin 31 Zentimetern.

Im Ringen gegen die harte Konkurrenz setzt Ford vor allem auf das Türkonzept. Denn der B-Max hat etwas, das von allen Vans sonst keiner hat: zwei Klapp- und zwei Schiebetüren und vor allem keine B-Säulen. Wer vorn und hinten aufmacht, hat deshalb eine mehr als 1,50 Meter breite Öffnung, durch die man selbst in engen Parklücken noch viel leichter klettern kann als etwa durch die (nach vorn öffnenden) Portaltüren des Opel Meriva. Und natürlich lassen sich auch die Kinder noch leichter anschnallen oder die Einkäufe besser verstauen - behauptet zumindest Ford-Europa-Chef Stephen Odell: "Es handelt sich um ein völlig neues Fahrzeugkonzept, das die Wünsche und Bedürfnisse unserer Kunden erfüllt, die immer höhere Ansprüche an einen Kleinwagen stellen."

Dazu gibt es eine vergleichsweise konventionelle Sitzlandschaft, deren einziger Pfiff die umklappbare Lehne des Beifahrersitzes ist. Faltet man sie zusammen mit dem asymmetrisch geteilten Rücksitz um, entsteht auf der linken Seite eine ebene Ladefläche von 2,35 Metern, die genügend Raum für Möbelpakete oder zur Not auch ein Fahrrad bietet - und bequem von der Seite beladen werden kann. Von verschiebbaren Einzelsitzen in der zweiten Reihe wie beim C-Max und den beiden ganz großen hauseigenen Raumfahrern S-Max und Galaxy ist dagegen zumindest bislang noch keine Rede.

Stattdessen verrät Ford aber schon einmal erste Details über den Antrieb. Denn für den kleinen Van gibt es auch einen kleinen Motor: Gerade mal drei Zylinder und einen Liter Hubraum hat der aufgeladene Direkteinspritzer aus der Ecoboost-Familie, den es auch in Focus und Fiesta geben wird. Mit wahlweise 100 oder 120 PS hat er Kraft wie ein großer, aber dank des kleinen Hubraums und der Start-Stopp-Automatik nur Durst wie ein Kleiner: Verbrauchswerte um fünf Liter gelten derzeit als realistisch.

Einen Monat vor der Weltpremiere und ein halbes Jahr vor der geplanten Markteinführung hält Ford mit vielen Details noch hinter dem Berg. Deshalb gibt es keine Informationen zu den übrigen (Diesel)-Motoren und erst recht noch keine zu den Preisen. Doch genügt dafür ein Blick auf das Programm der Kölner und der Konkurrenten: Wenn der hauseigene C-Max bei gut 18 000 Euro startet und der Meriva für etwas mehr als 16 000 Euro zu haben ist, darf der B-Max in der Basisversion keine 17 000 Euro kosten.