Vom Elektroauto bis zum GT: Die VW-Modellreihe Up soll auf fünf Varianten ausgedehnt werden

Der Dreitürer war nur der Anfang. Seit VW vom Up spricht, reden die Niedersachsen auch von der "New Small Family". Dass sie damit mehr meinen als die Ableger Citigo bei Skoda und Mii bei Seat, das hat Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg jetzt erneut unterstrichen und dabei die Familienplanung für die nächsten Jahre bestätigt. Allein bei VW wird es demnach bis Ende 2013 noch fünf Karosserie- und Motorvarianten für den Kleinwagen geben.

Den Anfang macht in diesem Frühjahr der Fünftürer. Er ist genau wie der Dreitürer 3,54 Meter kurz und behält 251 Liter Kofferraum, bietet aber nicht nur den bequemeren Zustieg zum Fond, sondern auch etwas mehr Kopffreiheit und dank der tiefer ausgeschnittenen Seitenfenster die bessere Übersicht. Bei der Preisgestaltung ist man überraschend zurückhaltend und schlägt nur 475 Euro auf. Allerdings sieht man dem Fünftürer den Sparkurs auch an: Die hinteren Scheiben zum Beispiel lassen sich nicht herunterkurbeln, sondern nur wie zu Käfers Zeiten ausstellen. Nach dem Praktiker kommt noch in diesem Jahr der erste Knauserer: Für einen Aufpreis von rund 2500 Euro wird es den Kleinwagen auch mit Erdgas-Umrüstung geben.

Wirklich spannend wird es aber im nächsten Jahr. Dann steht nicht nur der Cross-Up mit knapp zwei Zentimetern mehr Bodenfreiheit, Dachreling und markanten Anbauteilen bei den Händlern, sondern dann gibt es auch den E-Up und den GT-Up. Der eine wird zum ersten Elektroauto von VW. Und der andere gibt den kleinen Heißsporn, der es mit Mini & Co. aufnehmen will.

Auf der Straße haben die beiden Extremisten allerdings mehr gemein, als man denkt: Denn nicht nur der 110 PS starke Kraftmeier, sondern auch das Elektroauto fährt diesseits der Autobahn überraschend sportlich. Und das, obwohl allein der 19 Kilowattstunden große Akku schon 240 Kilogramm wiegt und die E-Maschine nur 82 PS leistet. Allerdings lässt beim Elektroauto der Elan nach oben raus spürbar nach: Wo der GT den Sprint in knapp neun Sekunden schafft, braucht der Stromer deshalb 14. Und wenn die Elektronik bei ihm ab 130 km/h abbremst, schießt der GT bis knapp 200 weiter über die linke Spur. So, wie der Stromer dem Sportler beim Sprint nacheifert, so will es der GT mit dem E-Modell beim Sparen aufnehmen: Zwar sind bis zu 150 Kilometer ohne Sprit für den Dreizylinder-Turbo natürlich nicht zu schaffen. Doch mit einem Normverbrauch von 4,5 Litern muss sich der legitime Erbe des ersten Golf GTI nicht verstecken.

So nah die beiden Up-Ableger in machen Disziplinen beieinanderliegen, so weit werden die Preise auseinandergehen. Den GT dürfte es schon für etwa 15 000 Euro geben. Doch beim E-Up ist man froh, wenn sich der Grundpreis des fünftürigen Up nicht verdoppelt. Ob das gelingt, will VW-Chefentwickler Hackenberg noch nicht verraten. "Jetzt haben wir erst einmal die Technik fertig entwickelt. Für alle anderen Fragen haben wir bis zur Markteinführung Mitte 2013 ja noch ein bisschen Zeit."