Ende des Jahres versucht sich Opel mit dem neuen Mokka erstmals im Segment der kleinen Geländewagen - dieser hat aber auch Allradantrieb.

Mit dem Antara will Opel partout kein Stich im Segment der sportlichen Geländegänger gelingen. Zu lieblos möbliert, zu spät auf den Markt gebracht und vor allem zwei Nummern zu groß dimensioniert, hat der Allrader der Hessen gegen die Konkurrenten VW Tiguan & Co. keine Chance. Deshalb versucht die General-Motors-Tochter ihr Glück jetzt in einer anderen Liga und bringt als erster Hersteller aus Europa mit dem neuen Mokka ein wirklich kleines SUV an den Start.

Der Hoffnungsträger in einem künftig wohl stark wachsenden Segment basiert auf dem Corsa und feiert seine Weltpremiere im März auf dem Genfer Autosalon. Bis die Kunden das Auto kaufen können, brauchen sie allerdings noch ein wenig Geduld: Auf den Markt kommt der Mokka erst im November. Kein Wunder also, dass Opel zu den Preisen noch beharrlich schweigt. Doch wenn ein VW Tiguan bei gut 24 000 Euro beginnt, sollte der Mokka schon für weniger als 20 000 Euro zu haben sein.

Der Corsa fürs Grobe ist zwar genauso robust gezeichnet wie die Geländewagen in der Golf-Klasse, hat natürlich eine sichtlich erhöhte Bodenfreiheit und trägt robuste Plastikplanken um den Bauch. Doch fällt er eine ganze Nummer kleiner aus: Mit 4,28 Metern ist er knapp 20 Zentimeter kürzer als der Branchenprimus Tiguan. Trotzdem verspricht Opel genügend Platz für fünf Passagiere und einen Kofferraum, den man auf bis zu 1372 Liter erweitern kann. Das sind 137 Liter mehr, als ein fünftüriger Opel Astra im Heck verstauen kann. Dazu gibt es innen bis zu 19 Ablagen und außen auf Wunsch denselben ausziehbaren Fahrradträger wie beim großen Bruder Antara.

+++Kleiner Geländewagen soll Mokka heißen+++

+++Opel feiert mit Sonderserien+++

Entwickelt haben den Mokka die Ingenieure in Rüsselsheim, gebaut wird der Wagen allerdings in Korea. Die Technik unter dem Blech stammt aus demselben Baukasten, aus dem Opel auch Corsa und Astra konstruiert hat. Das gilt für die Ergonomiesitze genauso wie für die Motoren. Dort setzen die Hessen zunächst auf einen 1,7 Liter großen Diesel mit 130 PS und zwei Benziner mit 115 oder 140 PS Leistung. Ein Start-Stopp-System ist immer Standard, bei den beiden stärkeren Varianten übernimmt serienmäßig eine manuelle Sechsgangschaltung die Kraftübertragung. Wahlweise bietet Opel für beide Motorvarianten auch eine sechsstufige Automatik an.

Viel wichtiger ist aber eine andere Option: Als eines der ganz wenigen Schmalspur-SUV kann man den Mokka tatsächlich mit Allradantrieb bestellen. Für die Kraftverteilung zwischen beiden Achsen sorgt dann eine elektronisch gesteuerte Lamellenkupplung. Sie ermöglicht die stufenlose Verteilung des Antriebsmoments auf beide Achsen. Das serienmäßige Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) enthält neben der Traktionskontrolle für Gefälle eine An- und Abfahrhilfe. Optional halten zahlreiche Assistenzsysteme Einzug im Mokka. Beispielsweise ein adaptives Lichtsystem mit Fernlichtassistent, Kollisionswarner, Spurhalteassistent oder Verkehrszeichenerkennung.

Mit der Idee vom kleinen Kraxler beschäftigt sich übrigens nicht nur Opel. Ford hat jüngst auf der Motorshow in Delhi den vom Fiesta abgeleiteten EcoSport vorgestellt, den es zunächst aber nur in den Schwellenländern Asiens und Südamerikas geben soll. Und auch aus Wolfsburg hört man immer wieder Gerüchte, nach denen es bald einen echten Geländewagen auf der Polo-Plattform zu kaufen gibt.