Mehr als 150 Spritsparmodelle mit alternativem Antrieb auf der Challenge Bibendum in Brasilien

Es ist ein vielsagendes Bild: mehr als ein halbes Dutzend Zapfsäulen, daneben Wasserstofftanks und eine Vielzahl von Steckdosen. Könnte so die Tankstelle der Zukunft aussehen? Wenn es nach Michel Rollier geht, dann schon. Der Franzose ist Chef des Reifenherstellers Michelin und damit Schirmherr der Challenge Bibendum, bei der diese Woche in Rio de Janeiro eine solche Tankstelle aufgebaut worden ist. Denn nirgends sonst sind so viele Fahrzeuge mit alternativen Antrieben und Kraftstoffen unterwegs wie bei diesem Weltforum für nachhaltige Mobilität. "Die eine Lösung für den Verkehr von morgen gibt es nicht", fasst Rollier Erfahrungen der ersten neun Veranstaltungen dieser Art seit 1998 zusammen. Zum Beweis zeigt Rollier auf eine Flotte von mehr als 150 Fahrzeugen, die in diesem Jahr angetreten sind. Dabei reicht das Spektrum vom Fahrrad mit elektrischem Hilfsmotor über die im Gastland Brasilien längst verfügbaren Autos mit Ethanolantrieb und europäische Hybridmodelle bis hin zu elektrischen Kleinwagen.

Weil der Öko-Gipfel von einem Reifenhersteller ausgerichtet wird, dreht sich auch viel ums Gummi: "Schließlich machen die Reifen mit ihrem Rollwiderstand schon 20 Prozent des CO2-Ausstoßes aus", erklärt Michelin-Technikchef Didier Miraton. Aber zu den Hinguckern der Challenge Bibendum zählen auch jene Fahrzeuge, die man bislang nur von den Messen kannte: die Designstudien. Denn während sie in Frankfurt, Genf oder Detroit nur auf dem Drehteller stehen, sind sie hier alle auf dem Testgelände und viele bei der großen Parade sogar öffentlich unterwegs. So hatte Peugeot den mit elektrischen Radnaben-Motoren ausgerüsteten BB1 mitgebracht. Citroën bat zur ersten Probefahrt mit dem hybridgetriebenen Luxuscoupé Hypnos, Fiat schickte das in Brasilien gezeichnete Strandcabrio FCC II auf den Rundkurs, und bei Audi rollte R8-Ableger E-Tron über den Parcours. Allerdings schafften die meisten Prototypen nur die Fotorunde aus eigener Kraft, zurück ging es dann auf dem Anhänger.