Hamburg. - Die Gefahr von Wildunfällen könnten künftig dynamisch arbeitende, elektronische Warnanlagen an Waldstrecken vermindern. Wenn sich Tiere der Straße nähern, warnen sie Autofahrer vor einem möglichen Wildwechsel und beschränken die erlaubte Höchstgeschwindigkeit in dem jeweiligen Bereich auf Tempo 50.

Das neue Warnsystem besteht aus Infrarotsensor-Anlagen und flexibel nutzbaren Warnschildern. Entlang der für Wildwechsel bekannten Strecken werden die Infrarotsensoren jeweils 1,50 Meter vom rechten Fahrbahnrand entfernt aufgestellt. Jeder einzelne Sensor überwacht je nach Witterungsbedingung einen Bereich von bis zu 75 Metern. Werden dort Bewegungen oder Wärmequellen erkannt, erscheint auf den entlang der Wildwechsel-Routen aufgestellten elektronischen Warnschildern der Hinweis "Wildwechsel", gleichzeitig wird eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h angezeigt. Befindet sich kein Tier in der Nähe, gilt die ansonsten auf dieser Strecke erlaubte Maximalgeschwindigkeit.

Getestet werden die neu entwickelten Warnsysteme bereits in Sachsen-Anhalt und in der Schweiz. Dort sollen sie die Zahl der Wildunfälle an Unfallschwerpunkten deutlich gesenkt haben. Insgesamt sind bundesweit rund 2800 Verkehrsteilnehmer im vergangen Jahr durch Wildunfälle verletzt worden, knapp ein Dutzend starb durch die Kollision mit den Tieren oder Unfälle nach Ausweichmanövern in den Gegenverkehr.