Das klassische Bild der Rollenverteilung hinter dem Steuer kommt immer mehr ins Wanken. Nach der neuesten Umfrage der Prüforganisation Dekra glaubt nur noch ein Viertel der Deutschen, dass Männer die besseren Autofahrer seien.

Eine noch deutlichere Sprache sprechen die Verkehrs- und Unfallstatistiken. So gehen heute fast 80 Prozent der im Verkehrszentralregister erfassten Verstöße auf das Konto männlicher Fahrer. Bei weniger als jedem dritten Unfall ist laut Bundesfamilienministerium der Verursacher weiblich.

Dieses unterschiedliche Fahrverhalten spiegelt sich auch in den Prämien der Kfz-Versicherungen wider. Nach Recherchen des Verbraucherportals www.toptarif.de fallen Policen für Frauen bis zu 20 Prozent günstiger aus als für Männer. "Wegen des geringeren Unfall- und Schadenrisikos sind Frauen bei den Kfz-Versicherungen in der Regel beliebter als Männer", erläutert ein Versicherungsexperte. Gerade bei weiblichen Fahranfängerinnen seien die Policen oft wesentlich preiswerter als bei ihren männlichen Pendants. So zahle beispielsweise ein 23-jähriger Student mit einem Volkswagen Polo, der zwei Jahre unfallfrei gefahren ist, beim größten deutschen Kfz-Versicherer Allianz 1120 Euro für Kfz-Haftpflicht und Teilkasko. Für die Studentin werden laut toptarif.de bei gleichen Voraussetzungen hingegen nur 1026 Euro bzw. 8,4 Prozent weniger fällig. Und: Bei größeren und leistungsstärkeren Fahrzeugen steige der Kostenvorteil für Frauen in der Kfz-Versicherung weiter.