"Oh, ein Klapptisch", tönt es aus dem Fond. Man kann mitfahrende Kinder manchmal schon mit Kleinigkeiten beeindrucken. Wichtiger ist allerdings, dass auch der Rest das Prädikat "familientauglich" verdient - und das ist beim Renault Grand Scenic der Fall. Die 4,56 Meter lange XL-Version des Scenic ist ein sanfter Riese, der meistens mit fünf Sitzplätzen bestellt wird, obwohl für 700 Euro extra auch noch eine dritte Sitzreihe geliefert werden kann. Die hintersten Sitze lassen sich im Boden versenken, während die drei in der Mitte verschieb- und umklappbar sind oder sich mit ein paar Handgriffen ganz ausbauen lassen. Als Fünfsitzer fasst der Grand Scenic je nach Sitzstellung 678 bis 785 Liter - das sollte auch für Urlaubsfahrten genügen. Als Siebensitzer wird es hinten ziemlich eng, doch das ist bei anderen Autos dieses Formats nicht anders.

Typisch für Renault ist das moderne Cockpit, hier mit TFT-Monitor in der Mitte. Was darauf angezeigt wird, lässt sich auf sechs verschiedene Arten einstellen. Auch die Chipkarte, die als Zündschlüsselersatz dient, kennt man als Franzosen-Fan schon. Neu ist jedoch der Motor, der 130 PS aus nur 1,4 Litern Hubraum zaubert, und das auf eine Art, die sehr souverän wirkt. Man hat tatsächlich das Gefühl, hier wäre ein viel größeres Aggregat am Werke. Der geschmeidige, kräftige Motor beschleunigt den Van zügig bis auf 195 km/h und verbraucht im Praxisschnitt um 8,5 Liter Super. Sehr gut gemacht ist auch das Fahrwerk, das viele Unebenheiten glattbügelt. Die Lenkung passt zwar zur komfortablen Abstimmung, könnte aber eigentlich etwas direkter sein.

Im Profil

Fahrspaß +++--

Innovation +++--

Komfort ++++-

Kosten ++++-

Umwelt +++--

Preise und Ausstattung

Der Grand Scenic kostet ab 20 200 Euro, mit dem 130-PS-Motor ab 22 400 Euro. Den TCe gibt es nicht in Basisausstattung, er startet erst als "dynamique". Serienmäßig sind u. a. LM-Felgen, Klimaanlage Einparkhilfe und Lederlenkrad. Das "Komfort-Paket", u. a. mit Klimaautomatik und automatischer Türentriegelung, kostet 790 Euro.