Hamburg. Egal ob Kleinwagen oder Luxuslimousine - in unzählige Autos wurde in den 80er-Jahren für ein paar Hundert Mark nachträglich ein Glas- oder Schiebedach eingebaut. Doch schlampige Montage und fragwürdige Materialqualitäten ließen viele Autofahrer am Ende enttäuscht sein, denn oft gelangte irgendwann Wasser in den Wagen.

Jetzt feiern Nachrüst-Sonnendächer offenbar eine Renaissance. Sie werden aufgestellt oder nach hinten geschoben, es gibt sie mit manueller oder elektrischer Bedienung. Dabei variiert die Größe je nach Preis und Platzbedarf zwischen dem Format einer gefalteten Zeitungsseite und dem eines ausgebreiteten Badetuchs.

Prinzipiell können Sonnendächer in nahezu jedes Fahrzeug eingebaut werden. Probleme bereiten lediglich tiefe Falze oder Sicken sowie eine stark gebogene Dachkontur. Außerdem muss auf die vom Hersteller eingebauten Karosserieversteifungen Rücksicht genommen werden. Unbedingt zu beachten ist die Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE): "In der steht, welches Schiebedach für welchen Fahrzeugtyp welches Herstellers genehmigt ist", erklärt Herbert Engelmohr, Rechtsexperte des Automobilclubs AvD. Er weist außerdem darauf hin, dass die Nachrüstung von Sachverständigen abgenommen und bei der Zulassungsstelle eingetragen werden muss.

Die Preisspanne beginnt bei etwa 180 Euro für ein Hubdach, ein manuelles Hub-Schiebedach kostet gut 250 Euro, die elektrische Version davon 480 und für ein Faltdach muss man etwa 900 Euro kalkulieren. Dazu kommt dann noch die Montage. Die dauert im Idealfall etwa zwei Stunden, kostet je nach Dachtyp und Fahrzeug zwischen 100 und 500 Euro. "Der Einbau ist sehr komplex", sagt Stefan Schlesinger vom AvD. "Man benötigt spezielles Werkzeug sowie Sattler-, Technik-, Elektronik- und Karosseriebaukenntnisse." Er rät daher auch von Hobby-Basteleien oder der Selbstmontage ab.