Den spanischen Bruder des VW Polo gibt es jetzt auch mit einem 143 PS starken Diesel.

Barcelona. Beim Kräftemessen der sportlichen Selbstzünder lässt nun auch der Seat Ibiza seine Muskeln spielen. Der spanische Polo-Bruder greift dabei in der neuen Version Ibiza FR TDI auf einen 2,0-Liter-Diesel mit 143 PS zurück, mindestens 20 490 Euro werden dafür fällig. Mit dem neuen Top-Dieselmodell hat das ohnehin schon breite Angebot an sportlichen Versionen des kleinsten Seat-Modells noch einmal Zuwachs erhalten.

Schon bisher stehen die leistungsstarken Benzinermodelle FR, Cupra sowie Bocanegra bereit. Dass auch in der aktuellen Generation ein Selbstzünder dem Kleinwagen gut zu Gesicht steht, beweist der Spanier bereits bei der ersten Ausfahrt. Der aus dem VW Golf GTD bekannte Motor mit Common-Rail-Technik überzeugt auch mit etwas weniger PS als im großen Konzernbruder mit kräftigem Vortrieb. Bei jedem Tritt auf das Pedal spürt der Fahrer, wie der Diesel aus den Tiefen der Zylinder die ihm zur Verfügung stehenden Kräfte mobilisiert - bis zu 320 Newtonmeter Drehmoment - und diese unvermittelt an die Vorderräder schickt. Sobald Betriebstemperatur erreicht ist, verrichtet der kultivierte Diesel in aller Stille seine Arbeit.

Zumindest so lange, bis der Fahrer das Gaspedal kräftig durchtritt und dem Antrieb während der Beschleunigung einen kernigen Klang entlockt. Den Standardsprint erledigt der serienmäßig an ein manuelles Sechsganggetriebe gekoppelte Antrieb in 8,2 Sekunden. Der Vierzylindermotor ist allerdings etwas zu ausladend für den Kleinen, sodass die Fahrzeugbatterie in den Kofferraum wandern musste, um Platz zu schaffen. Dadurch sinkt das Gepäckraumvolumen deutlich auf 250 Liter.

Das straffe Fahrwerk ist speziell auf die sportliche Gangart des Turbodiesels ausgerichtet. Gegenüber dem Serien-Ibiza ist der FR um 15 Millimeter tiefer gelegt und härter gefedert. Als Unterstützung bei flotten Kurvenfahrten ist eine elektronische Differenzialsperre an Bord, die Traktionsverluste verhindern soll. Andere elektronische Helfer wie der Schleuderschutz ESP oder die Antischlupfregelung sind mit einer sportlich ausgelegten Software ebenfalls auf zügige Ausfahrten getrimmt. Auch die präzise, hart geführte Lenkung passt gut zu der athletischen Interpretation des Kleinwagens. Trotz aller Sportlichkeit gibt sich der Spanier sparsam und verlangt laut Hersteller nur 4,6 Liter/100 km (119 g CO2/km). In der Praxis dürfte der Wert durch das häufige Abrufen vorhandener Kraftreserven allerdings deutlich darüber liegen, schließlich kauft sich niemand einen 143-PS-Flitzer, um dann im gemächlichen Tempo über die Landstraße zu kutschieren.

Wer sich einen Ibiza FR Diesel zulegt, braucht sich wenig Gedanken um die Zubehörliste zu machen, denn der Wagen hat von Haus aus alles an Bord, was nötig ist. Immer mit dabei sind beispielsweise eine Audio-Anlage mit MP3-Funktion, Tempomat, Nebelscheinwerfer, Klimaanlage sowie die bequemen Sportsitze mit gutem Seitenhalt. Zusätzlich bestellt werden kann unter anderem ein Panorama-Hubdach.

Darüber hinaus kann der Ibiza FR auch als Diesel in der Bocanegra-Ausstattung geordert werden. Dann ist die gesamte Front mit einer schwarzen Maske überzogen. Auch der untere Bereich des Hecks ist schwarz abgesetzt und der Bocanegra-Schriftzug mittig auf die Heckklappe gesetzt. Spezielle 17-Zoll-Leichtmetallfelgen und ein Schiebedach runden das Paket ab. Kostenpunkt: 910 Euro.