Immer mehr Bewohner von Österreichs Metropole Wien sollen künftig mit Strom fahren - oder genauer gesagt mit Elektrofahrrädern und -mopeds. Die Stadt jedenfalls will die Anschaffung sogenannter E-Bikes der Umwelt zuliebe mit bis zu 300 Euro fördern.

Da sind die Chinesen schon ein ganzes Stück weiter. Eine Invasion von Elektro-Fahrrädern sorgt nämlich auf den Straßen im Reich der Mitte für ein enormes Gefahrenpotenzial. Die Zahl der E-Bikes ist in den vergangenen zehn Jahren von 50 000 Einheiten auf mittlerweile rund 120 Millionen Stück gewachsen. Parallel dazu stieg die Zahl der bei Unfällen mit Elektrofahrrädern getöteten Personen von 34 auf rund 2500 im Jahr. Die Bikes werden bis zu 20 km/h schnell, sind aber mit nur schwachen Bremsen ausgestattet. Zudem ist kein Führerschein nötig, sodass die Hemmschwelle beim Brechen von Verkehrsregeln niedrig ist.

E-Biker gelten in China als besonders rücksichtslose Fahrer. Die Polizei versucht das Problem zwar mit häufigen Kontrollen in den Griff zu bekommen, bislang aber ohne Erfolg. Das Elektrorad-Phänomen ist jedoch teilweise hausgemacht, da die Regierung derartige Fahrzeuge lange Zeit als umweltfreundliche Alternative zum Motorroller propagiert hatte. Der geplante positive Öko-Effekt schlägt jedoch ins Gegenteil um: Die Batterien sind aus giftigem Blei hergestellt, das schwer zu recyceln ist. Zudem wird der Strom für die Räder meist in wenig klimafreundlichen Kohlekraftwerken produziert.