Vier Motoren von 90 bis 128 PS Leistung stehen für den Kleinwagen zur Auswahl.

Rom. Mit dem Venga steigt Kia ab Januar in das Segment der Mini-Vans ein und soll dort Fahrzeugen wie dem Opel Meriva oder dem Renault Modus Konkurrenz machen. Den kleinen, aber geräumigen und flexibel nutzbaren Fahrzeugen werden für die nächsten Jahre steigende Absatzzahlen prognostiziert. Der Venga will mit einem vergleichsweise sportlichen Design, variablem Innenraum und einer siebenjährigen Garantie punkten. Hinzu kommt ein optisch günstiger Grundpreis.

"Venga" kommt aus dem Spanischen und kann mit "Los geht's" oder "Komm" übersetzt werden. Wer sich von dieser Aufforderung angesprochen fühlt, kann zwischen insgesamt vier Motoren wählen. Dabei wird der Basis-Benziner, ein 1,4-Liter-Motor mit 66 kW/90 PS und einem Verbrauch von 4,7 Litern/100 km, vermutlich das Volumenmodell werden. Mit dem Basismotor und der Basisausstattung wird der Venga für 13 990 Euro angeboten - ein Lockpreis, denn weder ein Radio noch eine Klimaanlage sind hier enthalten. Da werden die meisten Käufer wohl zur knapp 1600 Euro teureren, nächsthöheren Ausstattung greifen, die diese und andere Komfortdetails enthält. Da der Mini-Van wohl vor allem als Stadtauto zum Einsatz kommt, benötigt man den größeren Benziner mit 92 kW/125 PS nicht wirklich. Und die beiden Diesel mit 66 kW/90 PS oder 94 kW/128 PS sind nur etwas für Vielfahrer, zumal sie deutlich teurer sind und zudem akustisch recht aufdringlich auftreten. Für 300 Euro Aufpreis gibt es alle Motorvarianten zusätzlich auch mit einer Start-Stopp-Automatik, die den Verbrauch im Schnitt um acht Prozent drückt. Dann ist der Sparmeister in der Palette bereits mit 4,5 Litern zufrieden.

Formal kann der Venga durchaus überzeugen. Seine Karosserie mit der nach hinten deutlich ansteigenden Gürtellinie wirkt frisch und modern, auch wenn die Fondpassagiere dadurch etwas wenig Licht abbekommen. Im Innenraum dominiert Hartplastik, das allerdings routiniert verarbeitet wurde. Dass der Venga bei handlichen 4,07 Metern trotzdem ordentlich Platz bietet, liegt vor allem am üppigen Radstand von 2,62 Metern: So wird der Innenraum gestreckt und mit ihm die Beinfreiheit vergrößert. Vorn können deshalb auch Sitzriesen bequem Platz nehmen und die gute Übersicht der hohen Sessel genießen. Und weil man die Plätze im Fond mit einem Handgriff um 13 Zentimeter verschieben kann, wird selbst der Rücksitz nicht zur Strafbank. Nur der Kofferraum schmilzt dann auf magere 314 Liter. Allerdings haben die Koreaner für eine ebene Ladekante einen doppelten Boden eingezogen. Versenkt man den ins Tiefparterre, wächst das Fassungsvermögen bereits auf 422 Liter. Wer dann noch den Fußraum im Fond opfert, kann bis zu 552 Liter einladen oder gleich die Sitze umlegen und bis unters Dach respektable 1341 Liter stauen.

Der Venga fährt sich unaufgeregt und souverän. Man merkt dem Fahrzeug jederzeit an, dass es im europäischen Entwicklungszentrum von Kia/Hyundai in Rüsselsheim entwickelt wurde. Produziert wird das Modell in Tschechien. Das hat für die Käufer einen nicht zu unterschätzenden Vorteil: Wie auf alle in Europa hergestellten Modelle gewährt Kia auch auf den Venga eine siebenjährige Garantie, die sich aus fünf Jahren Vollgarantie und zwei weiteren Jahren Anschlussgarantie zusammensetzt. Das ist in Zeiten knapper Kassen für so manchen nach finanzieller Sicherheit strebenden Autofahrer ein nicht zu unterschätzendes Argument.