Bad Windsheim. Deutschland hat die besten Autofahrer - dieser Meinung sind jedenfalls ihre Fahrerkollegen in anderen europäischen Ländern. Die nämlich wählten die deutschen Autolenker beim AXA Verkehrssicherheitsreport 2009, einer länderübergreifenden Studie über das Sicherheitsbewusstsein von Autofahrern in Europa, auf den ersten Platz.

Rund 8000 Befragte aus zehn Ländern nahmen laut Auto- und Reiseclub Deutschland (ARCD) an der Studie teil. Demnach fühlen sich 83 Prozent der deutschen Autofahrer auf heimischen Straßen sicher, im europäischen Durchschnitt sind es nur 75 Prozent. Alkohol am Steuer ist gefährlich, meinen neun von zehn deutschen Autofahrern. Dennoch fährt ungefähr jeder zehnte gelegentlich mit Alkohol im Blut. Im europäischen Durchschnitt setzt sich allerdings sogar jeder fünfte Fahrzeuglenker sporadisch alkoholisiert ans Steuer.

Etwa 90 Prozent der deutschen Autofahrer geben das Missachten von Sicherheitsabständen, Fahren ohne Sicherheitsgurt, Alkohol am Steuer und Rechtsüberholen auf der Autobahn als die gefährlichsten Verkehrssünden an. Damit zeigen sich deutsche Autofahrer deutlich gefahrenbewusster als ihre Kollegen aus anderen europäischen Ländern. Am sichersten fühlen sich die befragten deutschen Autolenker auf Landstraßen. Dies allerdings ist übrigens ein gefährlicher Trugschluss, denn dort passieren nicht zuletzt wegen der zahlreichen Bäume am Straßenrand über die Hälfte aller Unfälle mit Todesfolge. Wenn es um die Umwelt und eine damit verbundene Verbesserung der Luftqualität geht, zeigen deutsche Autobesitzer ihre Bereitschaft, langsamer zu fahren. Jeder Zweite befürwortet laut der Studie eine generelle Reduzierung der Geschwindigkeit um 10 km/h, wenn es der Umwelt helfe.

Italien gehört zu den beliebtesten Autoreiseländern der Deutschen - auch wenn unsere südlichen Nachbarn die Verkehrsregeln schon mal anders interpretieren. So empfinden nur 76 Prozent der befragten Italiener das Fahren ohne Sicherheitsgurt als gefährlich, von den deutschen Fahrern hingegen 94 Prozent. Auch das Benutzen des "telefonino" am Steuer scheint für viele Italiener harmloser als für die anderen europäischen Autofahrer: Jeder Fünfte (19 Prozent) hält Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung am Steuer nicht für gefährlich, gar 38 Prozent geben zu, gegen das auch in Italien geltende Handy-Verbot am Steuer häufiger einmal zu verstoßen. Offenbar schrecken sie selbst die dortigen Bußgelder in Höhe von bis zu 600 Euro nicht davon ab. Im Ländervergleich schneiden die Italiener insgesamt ohnehin am schlechtesten ab, was ihr Sicherheitsbewusstsein im Verkehr betrifft.