Hamburg. Hybridautos dienen aufgrund geringen Verbrauchs und reduzierten Schadstoffausstoßes der Umwelt. Sie können für Fußgänger und Radfahrer aber zur lautlosen Gefahr werden. Die von Elektro- und Verbrennungsmotor angetriebenen Spritsparer sind einer Studie der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) zufolge deutlich häufiger in Unfälle mit Passanten und Motorradfahrern verwickelt als Autos mit konventionellem Antrieb.

Vor allem bei langsamen Fahrmanövern wie Anfahren, Ein- und Ausparken sowie Rückwärtsfahren droht Gefahr, da bei vielen Hybridautos dann lediglich der besonders leise Elektromotor zum Einsatz kommt. Laut Studie liegt bei Hybridautos der Anteil von Fußgängerunfällen bei solchen Fahrmanövern mit 1,2 Prozent doppelt so hoch wie bei Autos, die allein von einem Verbrennungsmotor angetrieben werden.

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei Unfällen mit Radfahrern. Bei Hybridautos beträgt der Anteil von Fahrradunfällen 0,8 Prozent, bei konventionellen Fahrzeugen sind es 0,5 Prozent. Die NHTSA-Studie ist allerdings lediglich eine Voruntersuchung, die auf einige der US-Bundesstaaten beschränkt ist. Die Behörde will das Phänomen aber weiter beobachten.

Hintergrund für die Untersuchung waren Bedenken von Verbraucherorganisationen, vor allem Blindenverbände halten die fast lautlos fahrenden Hybridautos für eine Gefahr. Interessant ist die Studie auch vor dem Hintergrund der Einführung des Elektroautos. Anders als Hybridmodelle fahren die Stromer auch bei höheren Geschwindigkeiten vollkommen lautlos. Zahlreiche Hersteller arbeiten daher bereits an technischen Lösungen, die ein herannahendes Auto besser hörbar machen sollen. So könnten im Fahrbetrieb künftig Lautsprecher an der Fahrzeugfront ein Motorengeräusch simulieren oder leise Warntöne ausstoßen.