Kommendes Wochenende öffnet die Essen Motor Show. Wegen der Krise fällt die Tuning-Messe in diesem Jahr eine Nummer kleiner aus.

Essen. Die Wirtschaftskrise schlägt auch auf die Auto-Tuner durch. Wie schon die IAA in Frankfurt wird in diesem Jahr auch die Tuning-Messe Essen Motor Show eine Nummer kleiner ausfallen. Wenn am kommenden Wochenende die Hallen für das Publikum öffnen, kann es sich auf einer Fläche von 80 000 Quadratmetern über die Trends rund ums Auto-Aufmotzen informieren. Etwa 400 Aussteller sind dieses Jahr vertreten - im Vorjahr waren es immerhin noch 550 Firmen. Von Sparprogramm wollen die Organisatoren dennoch nicht sprechen: "Wir haben das Angebot auf knapp 80 000 Quadratmetern komprimiert und neu strukturiert", erklärt Messe-Geschäftsführer Frank Thorwirth.

Laut dem Verband Deutscher Automobil-Tuner trotzt die Branche der Krise besser als die Autoindustrie allgemein. Nick Margetts vom Marktbeobachter Jato Dynamics sieht die Lage keineswegs düster. Er erwartet in Essen vor allem Neuigkeiten beim Umwelt-Tuning und bei den Kleinwagen. Wegen der Krise und der Abwrackprämie verschiebe sich der ganze Markt dorthin. Und auch der Branchenexperte Prof. Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen hält den Tuning-Markt für "krisenresistenter" als den Gesamtmarkt. Jedoch müsse sich die Tuning-Branche in Zeiten des Klimawandels neu erfinden - aufgemotzte Motoren und dicke Auspuffrohre fänden weniger Liebhaber. Gleichzeitig ist den Firmen durch die Abwrackprämie laut Margetts ein Problem entstanden: Dank der 2500 Euro seien auch viele Bastlerautos in der Schrottpresse gelandet, die den Tunern nun fehlen.

Wohl auch wegen der wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Aussteller planen die Organisatoren eine Neuausrichtung. Die Show werde sich "intensiver auf ihre traditionellen Stärken als Sport- und Rennwagenausstellung konzentrieren und die Themen Motorsport und Tuning noch deutlicher in den Blickpunkt rücken", erläutert der Messechef das Ausstellungskonzept.

Neben getunten Serienautos wird es daher eine größere Motorsport-Arena mit mehr Showprogramm geben. Hier können Besucher etwa bei der "Drift Challenge" als Beifahrer über den Indoor-Rennkurs brettern. Sonderschauen widmen sich futuristischen Designstudien, historischen Autos oder dem "Mythos Ferrari". Dazu sind skurrile Speed Bikes, Hot Rods und Dragster zu sehen - darunter der "Hemi Hauler", mit seinen 1350 PS der stärkste Rolls-Royce der Welt. Ein spektakulärer Hingucker ist auch der "Gullwing Dragster". Hinter der Bezeichnung verbirgt sich ein Viertel-Meile-Dragster mit 1050 PS starkem 6,9-Liter-Motor, dessen Karosserie dem Mercedes 300 SL Flügeltürer nachempfunden ist. Auch die "Gunbus", das größte fahrbare Motorrad der Welt, dürfte das Publikum in ihren Bann ziehen. Und dann gibt es im Keller der Messe wieder den "Essen Showground" als "automobile Partyzone". Die hier steigenden Lowrider-Shows, Wettbewerbe und Partys sind nicht zuletzt wegen der leicht bekleideten Hostessen Anziehungspunkte fürs Publikum - das zumindest dürfte sich auch in Krisenzeiten nicht groß ändern.

Die Essen Motor Show findet vom 28. November bis 6. Dezember auf dem Messegelände statt. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr. Sonnabend und Sonntag sind die Hallen von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Die Tageskarte für Erwachsene kostet 15 Euro, Kinder und Jugendliche zahlen 11 Euro. Informationen auch online unter www.essen-motorshow.de