Im Januar kommt der kompakte Franzose in den Handel. Sechs Motoren zur Auswahl.

Rom. Ende Januar kommt die zweite Generation des Citroën C3 nach Deutschland: geräumiger, mit einer höheren Qualitätsanmutung und je nach Ausstattung mit einer einzigartigen, weit in das Dach laufenden Frontscheibe. Für den Antrieb des viertürigen Kleinwagens stehen vier Benzinmotoren und zwei Diesel bereit, die ein Leistungsspektrum von 60 bis 120 PS abdecken. Die Preisliste reicht von 12 700 Euro für das Basismodell mit 1,1-Liter-Benziner bis 20 300 Euro für den 1,6-Liter Diesel mit 112 PS und bester Ausstattung.

Einzigartig in dieser Klasse dürfte das Raumgefühl sein, das der C3 gleich nach dem Einstieg vermittelt. Große Fensterflächen und ein fröhlicher, gleichzeitig aber auch durchaus hochwertig wirkender Innenraum schaffen ein positives Grundgefühl. Dies gilt umso mehr, wenn man durch die sogenannte Zenith-Frontscheibe schauen kann. Ihr Glas ist bis über den Kopf des Fahrers ins Dach hineingezogen und sorgt so für mehr Licht und mehr Sicht. Im höchsten Ausstattungsniveau "Exclusive" ist dieses außergewöhnliche Ausstattungsdetail Serie, in der mittleren Variante "Tendance" kann es im Paket mit einigen anderen Extras wie einem höhenverstellbaren Beifahrersitz und etwas Chromzierrat für 400 Euro bestellt werden. Käufer eines C3 mit der Basisausstattung "Advance" müssen auf die Panorama-Frontscheibe verzichten.

Bei aller Leichtigkeit und Fröhlichkeit: Als Fahrzeug ist der C3 deutlich ernsthafter geworden. Er bietet dank acht Zentimetern mehr Länge und sechs Zentimetern mehr Breite viel Platz auch auf den Rücksitzen und stellt ein Kofferraumvolumen von 300 Litern zur Verfügung. Im Innenraum bemerkt man das Bemühen um bessere Materialien und sorgfältigere Verarbeitung als beim Vorgänger. Zudem wurde der C3, wie es sich für einen Citroën gehört, eher auf Komfort als auf Dynamik hin ausgelegt. Das gilt für das Fahrwerk, trotzdem hätten die Sitze nicht erneut so weich und instabil ausfallen müssen.

Sechs Motoren (Verbrauch zwischen 4,0 und 6,1 Liter/100 km) stehen zur Wahl. Während die Selbstzünder in dieser Klasse traditionell keine größere Rolle spielen, dürften bei den Benzinern die 1,4-Liter-Varianten mit 73 bzw. 95 PS ihre Käufer finden. Leider sind die Schaltführungen relativ unexakt. Ein Start-Stopp-System steht erst im Laufe des nächsten Jahres zur Verfügung, warten muss man auch auf automatisierte Fünf- und Sechsganggetriebe. 2012 sollen neue Motoren kommen, außerdem ist eine Diesel-Sparversion geplant. Mit einigen aerodynamischen Verbesserungen, länger übersetzten Gängen und Eingriffen ins Motormanagement soll diese Version nur 99 Gramm CO2/km ausstoßen.

Citroën tritt mit dem C3 äußerst selbstbewusst nicht nur gegen die üblichen japanischen, französischen und italienischen Mitbewerber an, sondern nennt ausdrücklich auch den neuen VW Polo als Gegner. Ihn will er bei ähnlichen Preisen mit deutlich besserer Ausstattung, mehr Raumgefühl und fröhlicherem Gesamtauftritt übertrumpfen. Bei der Fahrdynamik, den Motoren, den Sitzen und der Schaltung fehlt dem Franzosen jedoch noch einiges zum nüchternen Wolfsburger. Der neue C3 ist ein moderner Kleinwagen geworden und trotzdem ein typischer Franzose geblieben. Man kann mit ihm gelassen über den Dingen schweben, den luftigen Innenraum genießen und neigt dazu, seine Schwächen großzügig zu ignorieren. Mit anderen Worten: Mehr französisches Lebensgefühl gibt es in diesem Segment zurzeit wohl kaum.