Im Jahr 20 nach der Wende kann man den berühmten Gorbatschow-Satz immer noch auswendig: "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben." Irgendwie mag das auch auf diesen neuen Hyundai zutreffen, denn spät dran ist er schon. Und er fährt in einem Marktsegment vor - den sogenannten SUV -, die wegen ihrer Größe und dem hohen Verbrauch nicht mehr zu den politisch korrekten Gefährten zählen. Doch Politik hin, Krise her - noch gibt es ja ein paar Leute, die sich Autos wie VW Touareg, Mercedes ML oder Volvo XC90 leisten. Und in dieser Kategorie hält sich der Koreaner wacker.

Der 3,0-Liter-Diesel (239 PS, 200 km/h, 9,5 Liter Mixverbrauch) hat ein ordentliches Preis-/Leistungsverhältnis und bereitet durchaus Freude, der kultivierte Motor kommt trotz Sechsstufenautomatik aber nur etwas mühsam in die Gänge. Auch im Innenraum ist man noch nicht ganz auf dem Niveau der Nobel-Konkurrenz, wenngleich gegenüber früheren Koreanern deutliche Fortschritte zu sehen sind. Das Platzangebot ist vorzüglich, die mittlere Sitzreihe lässt sich variabel verschieben. In Reihe drei gibt es noch zwei Klappsitze, sodass maximal sieben Insassen im ix55 unterwegs sein können. Dann steht aber kein Kofferraum mehr zur Verfügung (als Fünfsitzer: 598 Liter). Für Fahrten ins Gelände fehlt es an Bodenfreiheit. Auch monieren Offroad-Experten, dass bei eingeschaltetem ESP und rutschigem Untergrund der Motor seiner Leistung beraubt werde; schaltet man ESP ab, drehen einzelne Räder durch. Doch das dürfte nur wenige stören, schließlich bleiben SUV fast immer auf der Straße. Und da macht der Hyundai eine gute Figur.

Im Profil

Fahrspaß +++--

Innovation ++---

Komfort ++++-

Kosten +++--

Umwelt ++---

Preise und Ausstattung

Den allradgetriebenen ix55 gibt es in Deutschland nur als 3.0 V6-Diesel. Zum Listenpreis von 42 290 Euro ("Comfort") bekommt man bereits Klimaautomatik, LM-Felgen und elektr. Vordersitze. Die Topversion "Premium" (46 990 Euro) lockt zudem mit elektrischer Heckklappe, Reifenkontrolle und Smart Key. Aufpreis für Metallic-Lack: 790 Euro.