Vom Toyota Prius bis zum neuen VW Polo: Bei der Sicherheit gibt es wenig zu mäkeln. Auch nach den neuen Regeln überwiegen gute Noten.

Hamburg. Dass die Sicherheit der Insassen - neben Aspekten wie Umweltverträglichkeit, Design, Leistung, Platzangebot und Preis - beim Autokauf eine große Rolle spielt, haben die Autohersteller längst verinnerlicht. Deshalb gibt es heute auf dem deutschen Markt fast kein Modell mehr, das nicht mindestens vier oder sechs Airbags, ABS und eine crashoptimierte Karosseriestruktur besitzt. Einzig beim Schleuderschutz ESP zeigen sich noch Ausreißer in Form von Billig-Kleinwagen, die diese sinnvolle Technik nur gegen Aufpreis oder sogar überhaupt nicht bieten.

Firmen, die - wie etwa Renault - früh auf den Zug der guten Crashtest-Noten aufsprangen, Fünf-Sterne-Resultate wie am Fließband lieferten und damit offensiv warben, waren in den vergangenen Jahren Profiteure der Sicherheitsdebatte. Crashtest-Versager wie die Marke Brilliance aus China hingegen mussten wegen schlechter Ergebnisse Hohn und Spott über sich ergehen lassen.

Seit Frühjahr dieses Jahres wurden, nachdem es fast nur noch werbeträchtige Bestnoten gab, die Anforderungen verschärft. Der Fußgängerschutz etwa, bis dato eine eigene Disziplin, wurde in die Gesamtbewertung aufgenommen, auch das Niveau der erhältlichen Sicherheitsausstattung geht nun direkt ins Ergebnis ein. Der Schutz von Erwachsenen fällt zu 50 Prozent bei der Gesamtwertung ins Gewicht, Kinder- und Fußgängersicherheit zu je 20 sowie die Verfügbarkeit von Sicherheitsassistenzsystemen zu zehn Prozent. Fünf Sterne erhält ein Fahrzeug nur noch, wenn es in allen Einzelkriterien einen vorgegebenen Mindestwert erreicht. Neu ist, dass ohne den Schleuderschutz ESP die Gesamtwertung fünf Sterne nicht mehr zu erreichen ist.

Nach diesen Kriterien bewertet wurden jetzt einige der neuen Modelle, die ab dieser Woche auf der IAA in Frankfurt zu sehen sind. Fünf Sterne erreichten dabei der Honda Insight Hybrid, der neue Geländewagen Kia Sorento, der Kleinwagen VW Polo, der kompakte Geländegänger Skoda Yeti, das Hybridauto Toyota Prius, der Mittelklässler Subaru Legacy und der Van Renault Grand Scenic. Lediglich für den neuen Citroën C 3 gab es nur vier Sterne. Der Grund: Der Schleuderschutz ESP wird nicht in ausreichend vielen Modellvarianten serienmäßig zur Verfügung stehen. "Die Ergebnisse des Insight und des Prius 3 zeigen, dass sich Effizienz und Sicherheit nicht im Wege stehen müssen", heißt es bei EuroNCAP. Das Konsortium betonte die guten Ergebnisse der beiden Hybridautos beim Fußgängerschutz, da Honda Insight und Toyota Prius bereits jetzt die EuroNCAP-Vorgaben erfüllen, die erst ab 2012 gelten - übrigens als einzige Fahrzeuge im aktuellen Test.

Den höchsten Wert beim Insassenschutz erzielte hingegen der Skoda Yeti mit 92 Prozent. Bei der Kindersicherheit schnitt der VW Polo mit 86 Prozent am besten ab, den höchsten Fußgängerschutz bietet der Honda Insight Hybrid (76 Prozent) vor dem Toyota Prius (68 Prozent). Der Renault Grand Scenic erreichte bei der Verfügbarkeit von Assistenzsystemen mit 99 Prozent den besten Wert.

Alle Testergebnisse im Überblick unter www.euroncap.com