Durchzugsstarker 245-PS-Dieselmotor mit reduzierten Verbrauchswerten.

Edinburgh. Mit frischer Optik, neuem Innenraum und stärkerem Dieselmotor geht der Land Rover Discovery jetzt zu Preisen ab 42 000 Euro an den Start. Basismotor ist der bekannte 2,7-Liter-Diesel, neu ist hingegen ein 3,0-Liter-Selbstzünder (245 PS), für den mindestens 52 700 Euro fällig werden.

Trotz seiner Ecken und Kanten ist der Geländegänger ein Familienfreund. Den Nachwuchs vom Kindergarten abholen? Kein Problem, gerne spontan auch mit Freunden, denn für 1570 Euro Aufpreis gibt es zwei zusätzliche Sitze im Kofferraum, die den Discovery zum Siebensitzer machen. Werden die Sitze im Wagenboden versenkt, gibt es Platz wie im schottischen Hochland: Maximal 2588 Liter bietet der Kofferraum.

Weil die Kunden den Discovery in der Vergangenheit zwar wegen seiner praktischen Seite liebten, sich aber mehr Premium fürs Geld wünschten, hat der Offroader nun deutliche Änderungen erfahren. Außen sind die unlackierten Plastikteile passé, dafür hat er die heute obligatorischen LED-Heckleuchten erhalten. Dazu gibt es einen komplett neuen Innenraum, der dem robusten, aber kargen Cockpit des Vorgängers völlig widerspricht. War dort noch an jeder Ecke billiges Plastik verbaut, werden beim Neuen Leder, naturbelassene Hölzer und Aluminium benutzt. Zudem macht der Discovery bei der Qualität einen Schritt in Richtung Audi: weiche Kunststoffe, präzise Schalter - so soll es sein.

Präzision war auch bei der Überarbeitung des luftgefederten Fahrwerks gefragt. Komfort hat der Discovery schon immer geboten, nur an der Fahrdynamik hat es ein wenig gehapert. Das liegt zum einen am üppigen Leergewicht von knapp 2500 Kilo - und das hat sich bei der Frischekur nicht verändert. Trotzdem wurde viel Arbeit investiert, um Radaufhängung, Lenkung und Bremsen zu verbessern. Das Ergebnis erstaunt: Der Discovery fährt sich nach seiner Überarbeitung wie ein komplett anderes Auto. Das Wanken von einst ist nun Geschichte, dazu gibt es eine präzise Lenkung. Trotzdem hat sich der Komfort nicht verschlechtert und liegt auf dem Niveau einer guten Oberklasselimousine. Damit mausert sich der Discovery natürlich nicht zum agilen Kurvenräuber, aber zügige Fahrten auf winkeligen Landstraßen sind nun kein Problem mehr.

Das liegt auch an dem neuen Dreiliter-Dieselmotor. Hat man bei dem weiterhin angebotenen 190-PS-Diesel immer das Gefühl, er könne eine Schippe mehr Leistung vertragen, passt der Neue perfekt. 600 Newtonmeter Drehmoment bedeuten ausreichend Schub in jeder Lebenslage, das Laufgeräusch erinnert mehr an einen Sechszylinder-Benziner als an einen Diesel. Der Motor harmoniert bestens mit der serienmäßigen Automatik - sie schaltet sanft und unauffällig. Trotz der gesteigerten Fahrleistungen hat man den Verbrauch des aus dem Jaguar XF bekannten Motors gegenüber dem 2,7-Liter-Diesel um knapp einen Liter auf 9,3 Liter je 100 Kilometer senken können.

An der Geländegängigkeit des Land Rovers hat die Modellpflege nichts geändert. Auch mit der Neuauflage kann man sich auf Abwege wagen. Der Discovery erklimmt rutschige Berge und fährt sie dank der überarbeiteten Bergabfahrkontrolle langsam und unbeeindruckt wieder herunter. Und mithilfe des Terrain-Response-Systems ist die Fahrt abseits von befestigten Straßen selbst für Laien kein Problem. Einfach den Drehknopf auf das jeweilige Gelände anpassen, und schon macht die Elektronik vom Sperren der Differenziale bis zur Höhenverstellung des Fahrwerks alles von allein.