Die Abwrackprämie hat vieles verändert. Neben einem florierenden Neuwagenmarkt und emsigen Autoverkäufern hat sie vor allem den Verwertern viel zusätzliche Arbeit beschert.

Der Weg zum Schrottplatz fällt jedoch nicht allen Abwrackwilligen leicht, sind doch die meisten Autos noch fahrtüchtig und haben ihrem Halter jahrelang treu gedient.

So ist es nicht verwunderlich, dass sich viele der Prämienberechtigten ein Andenken an das alte Auto wünschen: Sei es nur das Stofftier, das stets am Innenspiegel baumelte, der Wackeldackel von der Hutablage oder die Schaltknaufkugel des alten VW Golf. Zudem könnten sich Altautobesitzerinnen zur Erinnerung aus Sitzbezügen oder Radkappen Handtaschen fertigen lassen, der Mercedes-Stern könnte als Kettenanhänger dienen und die Fußmatten als Türvorleger. Nostalgikern ist dies jedoch etwas zu wenig. Sie wünschen sich, dass noch mehr von ihrem geliebten Auto bleibt als nur Kleinkram.

Doch Vorsicht, nicht jeder Lebensgefährte oder Familienangehörige empfindet einen Scheinwerfer als Nachttischlampe, einen Vierzylinder als Blumenvase, ein Lenkrad als Kerzenständer oder eine Autotür als Wandschmuck als schön. Außerdem muss laut den Abwrackregeln ein mehr oder weniger vollständiges Auto in die Presse wandern und darf nicht nach Belieben ausgeschlachtet werden. Diese Vorschrift soll Verschrottungsbetrügern die Hände binden und freut gleichzeitig alle Mitbewohner eines sentimentalen Abwrackers.