Navigationssysteme im Auto erweisen sich zunehmend als wahre Allround-Talente.

Sie kennen stets den richtigen Weg ans Ziel, wissen, wo es in der näheren Umgebung etwas zu essen oder zu besichtigen gibt und helfen bei der Suche nach der nächsten Tankstelle. Kurzum: Navis ersetzen mittlerweile Straßenatlas, Routenplaner, Reiseführer, Restaurant-Guides und Tankstellenkarten zugleich.

Doch die elektronischen Helferlein können angeblich noch viel mehr. Einer aktuellen Umfrage zufolge sind die Lotsen sogar Friedensstifter und bringen manchen Paartherapeuten und Scheidungsanwalt um seine Patienten und Klienten. Denn wer sich unterwegs auf die Hinweise und Durchsagen der Navigation verlässt, streitet sich laut der Umfrage des Branchenverbandes Bitkom angeblich seltener mit seinem Mitfahrer. Schließlich stellt die Richtungsanweisungen des elektronischen Alleswissers niemand infrage. In der Praxis bedeutet das: Bluthochdruck fördernde "Rechtsherum-oder-Linksherum-Diskussionen", Kommentare wie "Ich habe ja gleich gesagt, dass wir hier falsch sind" und darauf folgende Schuldzuweisungen erübrigen sich.

Falls die Unstimmigkeiten der Reisenden jedoch tiefgründiger sind und es trotz der Streit vermeidenden Navigation einmal zur Auseinandersetzung während der Autofahrt kommen sollte, heißt es erst recht "Nicht verzagen, Navi fragen". Denn das kennt zumindest ein nahe gelegenes Hotel und den nächsten Bahnhof oder Flughafen.