Dacia, die rumänische Tochtermarke von Renault, gehört zu den Gewinnern der Konjunkturkrise. Dank Abwrackprämie und allgemeiner Sparsamkeit sind günstige Autos wie der Sandero derzeit gefragt wie nie.

Da macht es den Kunden wenig aus, dass manches an diesem Modell wirkt wie aus den 90er Jahren, zum Beispiel das im Innenraum verwendete, teils scharfkantige Hartplastik, das Design der Sitzbezüge und das altbackene Radio im DIN-Schacht. Auch sollte es heute eigentlich die Möglichkeit geben, den Schleuderschutz ESP und Kopfairbags zumindest gegen Aufpreis zu bekommen, doch beides gibt es für den Sandero nicht. Sieht man über diese Aspekte hinweg, entpuppt sich der 4,02 Meter lange Dacia aber durchaus als ein Auto, das einiges fürs Geld bietet - vor allem viel Platz. Bis zu fünf Passagiere können in dem Wagen sitzen, der 320 Liter fassende Kofferraum lässt sich durch Umklappen der - in der Version Lauréate geteilten - Rückbank auf bis zu 1200 Liter erweitern.

Der Motor aus dem Renault-Fundus ist kein neues Aggregat (Euro 4). Er zeigt solide Fahrleistungen (max. 174 km/h), ist aber ein etwas rauer und nicht sonderlich sparsamer Geselle (Normmix: 7,2 Liter, Stadtverkehr 10,0 Liter). Die Abstimmung des Fahrwerks erfolgte eher weich, was auf schlechten Straßen den Komfort verbessert. Im Gegenzug erscheint das Fahrwerk in Verbindung mit der indirekten Lenkung insgesamt wenig dynamisch.

Unter dem Strich ist der Sandero dennoch ein gut gemachtes Modell der unteren Preisklasse. Mit ihm kommt man schnell zurecht - auch wenn nichts an ihm "Premium"-Ansprüche befriedigt.

Preise und Ausstattung

Der Sandero 1.6 ist, anders als die 1.4-Variante (7500 Euro), nur in der Ausstattungsoption Lauréate zu haben. Die kostet schon 10 000 Euro, hat dafür aber wenigstens schon Zentralverriegelung, Seitenairbags und Bordcomputer. Eine Klimaanlage kostet i.V.m. CD-Radio 900 Euro. Viele Extras, die Konkurrenten bieten, gibt es bei Dacia gar nicht.