Kunden von Autowerkstätten und Gebrauchtwagenkäufer können sich bei 130 Kfz-Schiedsstellen beschweren, wenn sie mit der Leistung eines Betriebes nicht zufrieden sind und dieser Mitglied der Kfz-Innung ist. 2011 machten 12 053 Kunden davon Gebrauch (in Hamburg gingen 1872 Beschwerden ein). Das waren 1236 oder 9,3 Prozent weniger als 2010. Und das bei einer Steigerung der Reparatur- und Wartungsaufträge um 5,4 Prozent von 71,9 Millionen auf 75,8 Millionen Aufträge.

10 800 oder 90 Prozent der Anträge wurden bereits in Vorverfahren auf dem "kleinen Schlichtungsweg" zwischen Werkstatt und Kunde unter Einschaltung des Obermeisters geregelt. Rund zehn Prozent der Anträge an die Schiedsstellen landeten bei einer Schiedskommission. Eine knappe Hälfte davon wurde mit einem Vergleich abgeschlossen. In 17 Prozent der Fälle entschied die Schiedskommission für die Antragsteller. Die Werkstätten bekamen in 24 Prozent der Fälle Recht. Die restlichen Verfahren waren Ende 2011 noch nicht abgeschlossen.

Hauptgrund für eine Beschwerde war in rund 4000 Fällen die Rechnungshöhe. In etwa 3000 Streitfällen wurde eine unsachgemäße Arbeit bemängelt. Ausgeführte, aber nicht in Auftrag gegebene Arbeiten waren 2700-mal Anlass. Knapp 2000-mal riefen Gebrauchtwagenkäufer die Schiedsstelle an. Fast 75 Prozent davon beklagten technische Mängel, ein knappes Viertel führte Unfallschäden ins Feld, der kleine Rest einen falschen Kilometerstand.