Der Range Rover Evoque 2.2 SD4 im Abendblatt-Praxistest

Dass man bei Land Rover nicht nur spartanische Blechkisten im Stile eines Defenders bauen kann, wissen alle, die schon einmal im großen Range Rover unterwegs waren. Doch kaum jemand hätte früher darauf gewettet, dass aus demselben Stall auch mal ein Kompakt-SUV herausrollt, das in puncto Design alles in den Schatten stellt, was bislang auf dem Markt war. Doch genau das haben die Engländer mit dem Evoque geschafft.

Tradition sei eben "nicht die Anbetung der Asche, sondern die Bewahrung der Glut", formulierte die "FAZ" - und zeigte sich begeistert: Den Evoque nannte sie in diesem Kontext eine "Eminenz der Coolness". Das Fachblatt "Auto, Motor und Sport" hält den Range Rover für ein "automobiles Kunstwerk", und "Auto Tests" nennt ihn immerhin einen "Hingucker". Wer mit dem Wagen durch Hamburg fährt, kann bestätigen, dass dieser jede Menge Blicke auf sich zieht. Das liegt sicherlich an der ungewöhnlich geduckt wirkenden Silhouette und der fast keilförmigen Coupélinie in Verbindung mit der markanten Frontpartie. So hat man diese Stilmittel noch nie kombiniert.

Die Form bringt für die Insassen zwar ein paar Nachteile bei der Rundumsicht, nicht aber beim Raumgefühl. Das Platzangebot ist vorne wie hinten gut, und auch der Kofferraum hat genügend Volumen. Technisch basiert der 4,36 Meter lange Evoque auf der Plattform des Freelanders, ist außen wie innen aber wesentlich schicker. Gekonnt kombinieren die Briten helle und dunkle Materialien, alles wirkt von hoher Qualität. In der noblen Version Prestige sind Armaturenbrett und Türeinlagen sogar mit "Oxford-Leder" bezogen. Klingt altbacken, ist aber nicht so, zumal Instrumente und Schalter einer kühlen Designlinie folgen. Ungewöhnlich ist die Steuerung der Automatik: Es handelt sich um einen Drehknopf, der im Zündung-aus-Modus in der Mittelkonsole verschwindet. Neben dem Benziner steht ein 2,2-Liter-Diesel zur Wahl, es gibt ihn mit 150 oder 190 PS. Der Selbstzünder ist für den Allrader (es gibt auch eine Version mit Frontantrieb) eine gute Wahl, er beschleunigt von unten heraus zügig (max. 195 km/h) und bleibt akustisch zurückhaltend. Der Normverbrauch wird mit 6,5 Liter/100 km angegeben.