Ende des Monats startet der neue Citroën als Kompaktmodell mit coupéhafter Dachlinie und viel Bodenfreiheit

Mit dem DS4 setzt Citroën die gezielte Veredelung seiner Baureihen fort. Nicht nur elegantes Design, umfangreiche Ausstattung und kraftvolle Motoren sollen die Kunden locken. Mehr noch als das Ausgangsmodell C4 spricht die DS-Variante die Sinne ihrer Nutzer an. So können nicht nur die Melodien der Warntöne variiert und die Farbgebung der Instrumentenbeleuchtung den persönlichen Vorlieben angepasst werden. Im DS4 ist nun auch noch der Tastsinn angesprochen, denn die Oberflächen auf Innenverkleidungen und Armaturenbrett verblüffen mit einem haptischen Erlebnis. Sie geben bei Berührung leicht nach, der sogenannte "Slush"-Effekt vermittelt eine warme Wohnlichkeit.

Das neue französische Reich der Sinne ist nur 4,27 Meter lang, 1,81 Meter breit, aber 1,51 Meter hoch. So richtig passt der DS4 deshalb nicht in die strenge Reglementierung von Kompaktkarossen oder SUV-Größen. Als Konkurrenten werden Alfa Giulietta, 1er BMW oder VW Scirocco genannt. Die meisten Kunden, so die Erwartung, dürften den 163 PS starken Diesel und den 200-PS-Benziner wählen. Letzter ist zusammen mit BMW entwickelt worden und findet schon in einem anderen kultigen Auto Verwendung - dem Mini.

Beim DS4 handele es sich tatsächlich um ein eigenständiges Modell und nicht um eine Kopie des C4, sagt Citroën. Auffälligstes äußeres Merkmal ist der stämmige Aufbau, der durch Fahrwerksänderungen 30 Millimeter über dem Niveau des C4 rangiert. Muskulös ausgeformte Radkästen, feine Sicken in den Flanken, die für Lichtbrechung sorgen, und zwei fast perfekt getarnte hintere Türen lassen den Neuling wie ein hochbeiniges Coupé erscheinen. Die dazu passende Innenarchitektur ist geschmackvoll und funktionell zugleich. Für die Fondpassagiere sind die Platzverhältnisse zwar nur durchschnittlich, dafür herrscht eine erstaunliche Kopffreiheit, die angesichts der coupéhaften Dachlinie des Fahrzeugs nicht selbstverständlich ist.

Auf der Strecke liefern beide Top-Motorisierungen einen selbstbewussten Auftritt. Dank seines mit 340 Newtonmetern großzügig eingeschenkten Drehmoments ist der Zwei-Liter-Diesel eine temperamentvolle Antriebs- und Spaßquelle. Ohne die typische Akustik eines Selbstzünders allzu sehr in den Vordergrund zu spielen, bringt der Motor das knapp 1400 Kilogramm schwere Gefährt zügig und souverän in Schwung (Normverbrauch: 5,1 Liter). Schon bei 1700 Umdrehungen hat der 200-PS-Turbobenziner seine volle Durchzugskraft von 275 Newtonmetern erreicht. Wer energisch beschleunigt, kann die zuweilen auftretenden Antriebseinflüsse in der Lenkung nicht leugnen. Grundsätzlich ist die Lenkung aber präzise, leichtgängig und einer dynamischen Fahrweise jederzeit gewachsen. Gleiches gilt für das Fahrwerk. Auf dem Prüfstand erreicht der Wagen einen Spritkonsum von 6,4 Litern, bei zügiger Testfahrt in den Bergen kamen 2,3 Liter Vergnügungszuschlag hinzu.

Beim DS4 ist nicht nur das Fahrwerk, sondern auch der Preis höher gelegt. Bei 20 700 Euro kann Ende Mai der Ausflug mit dem Basismodell beginnen - gegenüber der normalen C4 Limousine mit nahezu gleicher Leistung (109 PS) ist das ein Aufschlag von rund 2200 Euro. Den großen Diesel gibt es nur in der höchsten Veredelungsstufe ("SportChic") für 28 400 Euro. Das ist exakt der Preis, der von den Franzosen auch für den Turbobenziner auf gleichem Komfortniveau aufgerufen wird.