Hilfe im Stau oder bei der Tankstellensuche - Autofahrer können unter vielen Apps für das Business-Telefon wählen

Seit es Smartphones gibt, ist nicht nur das Telefonieren, sondern auch das Autofahren angenehmer geworden. Mittlerweile besteht ein großes Angebot von Apps speziell für Autofahrer. Einige der Programme auf dem Business-Telefon warnen bei Raserei, andere weisen den kürzesten Weg zum nächsten Sterne-Restaurant. Für Sparfüchse und Fahrzeughalter mit Öko-Bewusstsein gibt es zahlreiche Apps zum Download. Diese Anwendungen erziehen beispielsweise zum behutsamen Fahren, was den Verbrauch senkt. Oder sie verraten günstige Tankstellen in der Nähe. Und die Zukunft bringt noch ausgefeiltere Lösungen.

Allgegenwärtig sind bereits Navigationsprogramme für Mobiltelefone als Alternative zu den Navis. Wer mit ihrer Hilfe den kürzesten Weg findet, muss seltener an der Zapfsäule halten, was Geld spart. Das Angebot an Apps reicht von Navigons "MobileNavigator", das in einer Version für zehn EU-Staaten derzeit 49,99 Euro kostet, bis zu weitaus Günstigerem: 1,59 Euro kostet zum Beispiel "Roadee" für das iPhone, das auf dem Projekt OpenStreetMaps basiert, gegenüber der teureren Konkurrenz aber deutlich weniger Funktionen hat. Die Karten werden zudem erst bei Bedarf aus dem Internet geladen. Das kann vor allem im Ausland ohne Daten-Flatrate ins Geld gehen.

Wer Staus umfährt, spart unter Umständen Zeit und oft auch Sprit. Dabei hilfreich sind kostenlose Apps wie "TrafficDroyd" und "Stau Mobil". Letztere greift auf Verkehrsmeldungen des ADAC zurück. Die eigene App des Automobilclubs heißt "ADAC Maps" (14,99 Euro) und birgt weitere Funktionen wie Verweise auf Tankstellen in der Nähe. Eine kostenlose App für Apple-Geräte, die an Staus und Unfällen vorbeileiten will, ist Navigons "traffic4all".

Illegal sind nach Angaben von ADAC-Jurist Jost Kärger übrigens Apps, die vor Blitzern warnen. Nutzer, die bei der Polizei auffliegen, müssten mit der Sicherstellung ihres Geräts rechnen, so der Experte. Andere Apps sind zwar legal - aber eher eine Spielerei. Als solche stuft Gerd Lottsiepen vom Verkehrsclub Deutschland etwa das Toyota-Programm "A glass of water" ein, das Autofahrer zu einer behutsamen und ökonomischen Fahrweise anregen soll. Die App macht das iPhone zum virtuellen Wasserglas. Wer rabiat fährt, dem "schwappt" das Display über. Lottsiepen bezweifelt einen dauerhaften Spareffekt: "Kein Autofahrer wird da 100 Stunden draufschauen."

Sinnvoller findet Lottsiepen stattdessen Apps rund um die Themen Tanken und Kostenkontrolle. Seiner Meinung nach helfen dabei virtuelle Fahrtenbücher fürs Handy. "Gerade für Betriebe und Flotten sind sie interessant", sagt er. Für das iPhone wird etwa im App-Store das "TankBuch" kostenlos und in einer Pro-Version für 2,99 Euro angeboten. Verwaltet werden können mehrere Fahrzeuge, Statistiken helfen bei der Übersicht. Der Android Market hält das "Tankbuch Mobil Light" (1,29 Euro) und das "Tankbuch Mobil Pro" (1,79 Euro) bereit. Eine Gratis-App von clever-tanken.de erhebt den Anspruch, stets die günstigsten Spritpreise in der näheren Umgebung zu finden.

Zukunftsmusik ist dagegen bislang noch die Software-Lösung zur Senkung von Verbrauch und CO2-Emission, die die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Kooperation mit der Deutschen Telekom entwickelt. Der als Trainings-App für Fahrer denkbare Ansatz könnte wie eine Bonus-Malus-Regelung funktionieren. "Wer sparsam fährt, wird belohnt und bekommt zum Beispiel einen Parkschein umsonst", nennt Projektleiter Dennis Horch einen möglichen Anreiz für das "Eco Driving". Das Projekt soll 2013 abgeschlossen sein. Ab wann eine App zum Download bereitsteht, die notorische Bleifüße zügeln könnte, ist allerdings noch nicht abzusehen.

Video: Mobiles Navi oder Smartphone?

Quelle: ADAC