Der VW Amarok 2.0 BiTDI Trendline im Praxistest

Es gibt Autos, die passen in die Hamburger Innenstadt so gut wie ein Panzer auf die Autobahn. Der VW Amarok ist so ein Wagen: 5,25 Meter lang, rundum ziemlich schlecht zu überblicken, ein riesiger Wendekreis und im Regelfall mit offener Ladefläche statt abschließbarem Aufbau ausgestattet. Abenteuer sind damit garantiert - beim Suchen nach Parklücken oder in der Tiefgarage.

Doch es gibt ja auch ein Leben jenseits der Innenstadt mit ihren verglasten Bürowelten und den feinen Einkaufspassagen. Dort kommt es dann manchmal auf ganz andere Fähigkeiten an als auf Wendigkeit, Style und Bequemlichkeit. Auf einem Pferdehof oder in einem Gartenbaubetrieb zum Beispiel sind mordsmäßige Zuladung, ein kräftiger Allradantrieb und unempfindliche Oberflächen weitaus interessanter als schicke Alufelgen oder schönes Velours.

Anders als die typischen V6- oder V8-Pick-ups, mit denen die Farmer in den USA aufgewachsen sind, ist der VW Amarok keine schluckfreudige Benzinschleuder. Unter der großen Haube sitzt ein Vierzylinder-Diesel, der nur zwei Liter Hubraum hat und es dank Doppel-Turbo auf 163 PS bringt. Er begnügt sich in der Regel mit etwa acht Litern pro 100 Kilometer, ein sehr guter Wert für Fahrzeuge dieser Klasse. Wer sich durch das etwas ruppige Sechsgang-Getriebe schaltet, erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von gut 180 km/h.

Bietet der Amarok den gleichen Komfort wie ein Touareg mit angeschweißter Ladefläche, wie man anhand seines Design vermuten könnte? Keineswegs. Der Amarok ist nämlich vor allem ein ehrliches und erdiges Nutzfahrzeug, mit harten Blattfedern, ziemlich nüchternem Cockpit und recht kurz gehaltenen Sitzen. Der Motor nagelt zudem fast wie ein Trecker.

Knapp 25 Zentimeter Bodenfreiheit, 50 Zentimeter Wattiefe und der Allradantrieb, den es zuschaltbar oder permanent gibt, zeigen, wohin die Reise mit dem Amarok auch gehen kann: auf Wege abseits der Straßen. Dort begeistert er mit einer Geländetauglichkeit, die kaum Wünsche offen lässt. Den dabei aufgesammelten Schlamm kann man ja dranlassen, wenn es wieder zurück in die City geht.