Aufgefrischt im Design und bestückt mit sparsameren Motoren zeigt sich die nächste Generation des Mazda6

Barcelona. Wie kein anderes Auto steht der Mazda6 für den Aufstieg der Japaner. Einst das langweilige Flaggschiff einer geschichtslosen Nischenmarke, ist der Konkurrent von Honda Accord und Toyota Avensis mit einem soliden Design, attraktiver Technik und konkurrenzfähigen Preisen längst beliebt bei Familienvätern und Firmenfahrern. In kaum mehr als zwei Jahren seit dem letzten Generationswechsel haben die Japaner weltweit schon 270 000 neue Mazda6 auf die Straße gebracht - und jeder zweite davon fährt durch Europa.

Damit der große Mazda weiter vorn in den Zulassungsstatistiken bleibt, frischen ihn die Japaner jetzt auf: Kombi, Stufen- und Schrägheck bekommen deshalb zum Sommer ein neues Familiengesicht mit geänderten Scheinwerfern, neu geformten Rückleuchten und modifizierten Stoßfängern, die das Flaggschiff etwas sportlicher aussehen lassen. Außerdem wird der Innenraum mit viel Klavierlack und glänzenden Chromleisten aufgemöbelt: Die Konsolen sind vornehmer lackiert, Instrumente und Drehschalter bekommen neue Skalen und die Sitze werden mit frischen Stoffen bezogen.

Wichtiger jedoch sind ein paar technische Änderungen im Detail: So gibt es den großen Japaner künftig auf Wunsch auch mit Kurvenlicht, das Fahrwerk wurde spürbar komfortabler abgestimmt und bietet damit mehr Langstreckenkomfort, die Lenkung arbeitet präziser und beim Anfahren am Berg gibt es jetzt - allerdings nur gegen Aufpreis - elektronische Hilfestellung. Außerdem schützt nun der automatisch aktivierte Warnblinker bei einer Vollbremsung vor der Kollision mit dem Hintermann, und wie bei den Premium-Modellen aus dem deutschen Süden muss man den Blinker vor dem Spurwechsel jetzt nur noch antippen, damit er gleich dreimal blinkt.

Neues gibt es auch unter der Haube. Dort ersetzt ein Zwei-Liter-Benzindirekteinspritzer aus dem Mazda3 den bisherigen Benziner gleichen Hubraums. Damit steigt die Leistung von 147 auf 155 PS und der CO2-Ausstoß geht um gut vier Prozent zurück. Im Klartext bedeutet das einen Verbrauch von 6,9 Litern. Auf Wunsch gibt es für diesen Motor, der angenehm leise läuft, gut am Gas hängt, drehfreudig ist, binnen zehn Sekunden auf Tempo 100 beschleunigt und immerhin 217 km/h schafft, statt der Sechsgang-Schaltung auch eine Automatik mit fünf Fahrstufen. Was es leider nicht gibt, ist die Start-Stopp-Automatik aus dem Mazda3, die angeblich nicht ohne kostspieligen Umbau unter die Haube gepasst hätte. Über dem neuen Benziner bleibt der bekannte 2,5-Liter-Motor mit 170 PS im Einsatz. Und darunter gibt es den ebenfalls bekannten 1,8-Liter, der weiterhin auf 120 PS kommt. Allerdings haben die Japaner auch seinen Durst gezügelt und den Verbrauch auf 6,5 Liter gedrückt. Wie bisher gibt es daneben noch einen 2,2-Liter-Dieselmotor, den Mazda im Drehmomentverlauf noch einmal verbessert hat und weiterhin in drei Leistungsstufen anbietet: mit wahlweise 129, 163 und 180 PS. Bei allen drei Varianten wurde der Verbrauch gesenkt, liegt nun bei 5,2 bis 5,4 Litern.

Doch die wichtigste Änderung gilt nicht dem Produkt, sondern der Preisliste: Das Einstiegsmodell wurde um 800 Euro billiger und steht nun bereits für 22 690 Euro beim Händler. Wer statt der Limousine lieber das fünftürige Stufenheckmodell haben möchte, zahlt 500 Euro mehr. Und der Kombizuschlag beträgt 1000 Euro.