Neuer Seat Ibiza ST bedient sich im bewährten Motorenregal der Konzernmutter Volkswagen.

Barcelona. In der dünn besetzten Klasse der kleinen Kombis tritt nun auch Seat an und schickt mit dem Ibiza ST die dritte Modellvariante seiner Kleinwagenbaureihe ins Rennen. Der 4,23 Meter lange Spanier steht ab Mitte Juli zu Preisen ab 12 290 Euro beim Händler. Beim Gepäcktransport lässt er seine Modellbrüder dank eines Längenzuwachses um 18 Zentimeter weit hinter sich. 430 Liter verschwinden trotz einer schräg abfallenden Dachlinie bei normaler Bestuhlung unter der Kofferraum-Klappe. Vorbildlich ist die sehr niedrige Ladekante, so verschwinden Wasserkästen oder Kinderwagen ohne große Anstrengung im Heck.

Aber nicht nur die praktischen Qualitäten überzeugen. Die Karosserie mit ihrer gestreckten Seitenlinie wirkt attraktiv und bewahrt sich den Schuss jugendliche Sportlichkeit, der auch die anderen Autos der Marke kennzeichnen. Das Cockpit gefällt durch klaren Aufbau. Dem niedrigen Preis geschuldet sind das viele Plastik und die wenig attraktiven Grautöne im Innenraum. Die Vordersitze könnten eine größere Sitzfläche vertragen und in der zweiten Reihe finden sich die Passagiere schnell in der Realität der Kleinwagenklasse wieder. Die Sicherheitsausstattung ist vorbildlich: ESP inklusive Berganfahrhilfe sowie ein komplettes Airbag-Paket sind an Bord. Drei Ausstattungslinien bieten darüber hinaus viel praktisches und sportliches Zubehör.

Zu den Vorzügen des Ibiza ST zählen die harmonisch ansprechende Lenkung und das ausgewogene Fahrwerk, das sich die Spanier beim prominenten Konzernbruder VW Polo geborgt haben. Im Ibiza ist es eine Spur sportlicher abgestimmt, ohne dabei hart oder ruppig zu wirken. Wer beim Topmodell neben manchen Komfort-Extras noch das 7-Gang-Doppelschaltgetiebe ordert, überschreitet aber schnell die 20 000-Euro-Grenze.

Für den Antrieb muss das Motorenregal von VW herhalten. Es stehen zunächst vier Benziner und drei Selbstzünder zur Wahl, damit wird ein Leistungsband von 60 bis 105 PS abgedeckt. Vor allem die schwächeren Benzinmotoren haben mit dem 1110 Kilogramm schweren Fahrzeug jedoch ihre Probleme und arbeiten laut und angestrengt. Sie konsumieren nach Werksangaben zwischen fünf und sechs Liter auf 100 Kilometer. Attraktiver sind die Dieselmotoren, allen voran der 105-PS-Vierzylinder. Er kommt flott aus den Startlöchern und erreicht nach 10,9 Sekunden Tempo 100. Der Durst hält sich dabei mit 4,2 Liter/100 km (109 g CO2/km) in Grenzen. Allerdings werden gegenüber einem vergleichbaren Benziner rund 3200 Euro Aufpreis fällig.