Berlin. Verbraucherschützer warnen vor einer neuen Masche. Produkte bei Amazon werden für Cent-Beträge angeboten. Das steckt dahinter.

  • Auf Amazon können Nutzer die Produkte nach dem niedrigsten Preis sortieren – um so besonders günstig einzukaufen
  • Doch dubiose Anbieter haben offenbar eine neue Masche gefunden, um das System auszutricksen
  • Wir zeigen, warum hinter Produkten, die zu niedrigen Cent-Beträgen angeboten werden, böse Absichten stecken können

Produkte für Cent-Beträge, per Mausklick im Warenkorb: Beim Online-Shop Amazon sortieren viele Nutzer die Ergebnisliste nach dem niedrigsten Preis, um sich erst einmal die – vermeintlich – günstigsten Angebote anzuschauen.

Doch hinter den günstigen Preisen können böse Absichten stecken. Auf Onlinemarktplätzen machen sich das viele Händler zunutze, um mit ihren zu Cent-Beträgen angebotenen Waren ganz oben in der Liste aufzutauchen.

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    Doch natürlich hat die Sache einen Haken: Zu den Cent-Beträgen, die die Mini-Drohnen, Lichterketten, Poloshirts oder Sandalen vordergründig kosten, kommen im Warenkorb auf einmal deftige Versandkosten hinzu, warnt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, die in einer Stichprobe 20 Ein-Cent-Artikel bei Amazon unter die Lupe genommen hat.

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    Und was hat es mit den hohen Versandkosten auf sich? Die fallen natürlich zum einen so hoch aus, damit die Händler auch etwas an den Produkten verdienen. Zum anderen sind es den Angaben zufolge in aller Regel Händler aus Fernost. Und die zu überwindende Distanz schlägt sich in den Versand- und damit in den Gesamtkosten nieder. Lesen Sie auch: Fakeshops bei Amazon – So erkennen Verbraucher die Abzocke

    In der Stichprobe kamen so beispielsweise zu einem Laufschuh-Paar und einem Selfie-Ringlicht, die jeweils für einen Cent angeboten worden waren, noch rund 26 Euro Versandkosten fürs Ringlicht und rund 30 Euro für die Schuhe hinzu.

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    Auch Amazon äußert sich zu der Warnung der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Die Produkte aus der Stichprobe seien entfernt worden, derzeit würden Untersuchungen geführt. „Sollten Verkaufspartner gegen die von ihnen akzeptierten vertraglichen Bestimmungen verstoßen, ergreifen wir umgehend Maßnahmen zum Schutz unserer Kunden“, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme des Unternehmens.

    (dpa/dmt)