Das Thema Haarausfall begleitet mich schon eine ganze Weile. Ich bin jetzt mittlerweile 37 Jahre alt, aber der Haarausfall setzte bei mir schon wesentlich früher ein. Schon mit 18 Jahren bemerkte ich, dass meine Stirn lichter wurde und sich die Geheimratsecken immer weiter ausprägten. Während meine Freunde ihre volle Haarpracht präsentieren konnten, musste ich mich mit neuen Frisuren beschäftigen, mit denen ich versuchte, die lichten Stellen zu kaschieren. Das hatte jedoch immer weniger Erfolg, so dass ich nach Möglichkeiten suchte, den Haarausfall zu stoppen.

Meine Erfahrungen mit meiner Haartransplantation in der Türkei mit Health Travels und Dr. Erkan Demirsoy habe ich auch in folgendem Video zusammengefasst:

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Youtube, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Verschiedene Ursachen für Haarausfall

Ich begann mich systematisch mit dem Thema Haarausfall auseinanderzusetzen. Meine erste Frage war, warum ich so früh kahl wurde, während andere Männer auch mit 60 noch volles Haar haben. Es gibt unterschiedliche Ursachen für meinen frühen Haarausfall.

Erblich bedingter Haarausfall:

Wenn bereits der Vater, der Onkel oder der Großvater frühzeitig Haare lassen musste, dann stehen die Chancen „gut“, dass die Nachkommen ebenfalls in jungen Jahren schon unter Haarausfall leiden. Die Ursache ist das Hormon DHT (Dihydrotestosteron). Das ist ein Umwandlungsprodukt von Testosteron, das die Haarwurzel angreift und sie schrumpfen lässt. Statt starke, kräftige Haare auszubilden, wächst nur noch ein leichter Flaum aus dieser Wurzel. Ich fand heraus, dass diese Degeneration bei Männern am vorderen Haaransatz beginnt – genauso, wie es auch bei mir der Fall war. Später weitete sich der Haarausfall auf den Hinterkopf aus, bis nur noch ein schmaler Haarkranz übrigbleibt.

Andere Formen des Haarausfalls:

Neben dem erblich bedingten Haarausfall können auch andere Ursachen infrage kommen. Entzündliche Erkrankungen, Stress oder falsche Ernährung können ebenfalls dazu führen, dass die Haare ausfallen. Außerdem gibt es noch den kreisrunden Haarausfall, bei dem sich mehrere kahle Stellen am Kopf bilden.

Versuch 1: Medikamente gegen den Haarausfall

Durch meine Recherchen kam ich zu der Vermutung, dass es sich bei mir um einen erblich bedingten Haarausfall handelt. Nach ersten Recherchen stieß ich im Internet auf Medikamente, die versprachen, diese Form des Haarausfalls zu stoppen. Ich versuchte es mit Finasterid (Propecia), einem Arzneimittel für die orale Einnahme. Dieses Medikament sollte den erblich bedingten Haarausfall bei Männern stoppen können.

Meine Erfahrungen mit Finasterid

Finasterid ist ein sogenannter 5-Alpha-Reduktasehemmer, der die Bildung von Dihydrotestosteron stoppt und damit die verlorene Haarpracht zurückbringen soll. Das klang für mich auf den ersten Blick überzeugend. Ich nahm das Medikament über mehrere Monate – ohne den gewünschten Erfolg. Es stoppte weder der Haarausfall, noch wurden meine Haare kräftiger. Also setzte ich das Medikament wieder ab und suchte Nach Alternativen.

Meine Entscheidung für eine Haartransplantation

Nach vielen weiteren Experimenten mit Haarwassern und teuren Mittelchen reifte der Gedanke, mich einer Haartransplantation zu unterziehen. Ich hatte während der vergangenen Jahre schon einige Erfahrungsberichte zu diesem Thema gelesen. Mich begeisterten die Vorher-Nachher-Bilder, so dass ich 2017 zu der Entscheidung kam: Ich möchte mein Haar zurück und gehe den Weg über eine Haartransplantation.

Wo soll ich die Haartransplantation durchführen lassen?

Mein Entschluss stand fest. Jetzt ging es um die Frage, wo ich eine solche OP durchführen lassen soll. Dazu recherchierte ich wieder im Internet und suchte mir Foren heraus, in denen Betroffene über ihre Erfahrungen berichteten. Ich hörte mich auch im Freundeskreis um und kam zu der Erkenntnis, dass es in der Türkei aktuell das beste Preis-Leistungsverhältnis gibt.

Viele Forennutzer schrieben, dass die Preise in Deutschland bis zu vier Mal höher sind. Außerdem sollen in Deutschland nicht nur die Oberärzte, sondern auch die Schwestern und weniger qualifizierte Mitarbeiter an der Transplantation beteiligt sein.

Mir waren zwei Sachen wichtig: Einmal der erschwingliche Preis und zum anderen das gute Ergebnis. Daher fokussierte ich mich bei meinen Recherchen jetzt auf die Türkei.

Welche Art der Haartransplantation ist für mich die richtige?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Haartransplantation. Heute werden in den modernen Kliniken im Wesentlichen zwei Formen angeboten:

Die FUE-Technik: FUE steht für Follicular Unit Extraction. Das bedeutet, das Haarfollikel aus dem sicheren Spenderbereich entnommen und in die kahlen Stellen eingesetzt werden. Der sichere Spenderbereich befindet sich meist am Hinterkopf und an den Seiten. Dort sind die Haarwurzeln nicht si empfindlich gegenüber dem DHT-Hormon und fallen daher seltener bis gar nicht aus.

Die FUT-Technik: Bei dieser Methode der Haartransplantation werden nicht einzelne Haarfollikel, sondern ein kleiner Hautstreifen aus dem Hinterkopf entnommen. Aus diesem Streifen werden die einzelnen Haarwurzeln extrahiert und in die betroffenen Stellen eingesetzt. Ich habe mich gegen diese Methoden entschieden, weil sie invasiver ist. An der Entnahmestelle entsteht eine größere Wunde mit den damit verbundenen Risiken. Es bleibt außerdem eine suchtbare Narbe zurück.

Wie kann ich die Haartransplantation organisieren?

Über Empfehlungen kam ich auf die deutsche Agentur Health Travels (Clemens Weber). Dabei handelt es sich um eine Agentur, die deutsche Patienten an sehr erfahrene Spezialisten für Haartransplantation in der Türkei vermittelt. Die Agentur übernimmt die komplette Organisation, die Terminvergabe und ist für alle Fragen rund um die Uhr Ansprechpartner.

Health Travels fand für mich die geeignete Klinik, in der ich die Haartransplantation durchführen lassen konnte. Mich überzeugten vor allem zwei Umstände:

a) Die Haartransplantation wird ausschließlich vom behandelnden Oberarzt durchgeführt. Es sind keine Assistenten am Werk, denen die nötige Erfahrung fehlt.

b) Es gibt in der Klinik keine Massenabfertigung. Die Ärzte führen nur eine OP am Tag durch.

Organisation und Vorbereitung der OP zur Haartransplantation

Damit die Ärzte vor Ort einen ersten Eindruck von meiner Haarsituation bekommen konnten, habe ich Bilder von meinem Kopf und dem Haarstatus eingeschickt. Health Travels organisierte für mich den Termin und bereitete mich auf die OP vor. Sie erklärten mir auch, was ich zu beachten hatte. Ich bekam folgende Hinweise, die ich in der Zeit vor der OP beachten sollte:

  • Keine blutverdünnenden Medikamente einnehmen
  • Unmittelbar vor der OP keine Shampoos oder Lotionen
  • drei Tage vor der Haartransplantation keinen Alkohol konsumieren
  • Keine Schmerztabletten unmittelbar vor der OP einnehmen
  • Medikamente nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt einnehmen
  • Den Kopf vor Sonnenbrand schützen
  • Nicht mehr zum Friseur gehen
  • Am Tag vor der OP auf Kaffee verzichten

Auf diese überschaubaren Anweisungen konnte ich mich gut einlassen. Jetzt ging es um die konkrete Organisation. Health Travels übernahm die Koordination und die Terminvergabe sowie die Buchung eines Hotels unmittelbar in der Nähe der Klinik. Um die Flüge habe ich mich selbst gekümmert.

Die Ankunft in Istanbul

Ich bin einen Tag vor der geplanten OP in Istanbul angekommen und wurde von Herrn Weber in Empfang genommen. Ich verbrachte ein bisschen Zeit damit, die Stadt zu erkunden und ging früh ins Bett, um möglichst erholt in den Tag zu starten. Ich war zugegeben sehr nervös. Vor dem Hotel holte mich Herr Weber ab. Er hatte eine ganz ruhige und freundliche Art, die sich sofort auf mich übertrug. Das nahm mir direkt einen großen Teil meiner Angst vor der OP.

Dr. Erkan Demirsoy
Dr. Erkan Demirsoy © Health Travels

Das Vorgespräch am OP-Tag

Herr Weber fuhr mich in die Klinik zu Dr. Demirsoy, dem behandelnden Arzt. Vor Ort hat mich ein ebenfalls sehr freundlicher Assistent begrüßt. Es folgten ein paar formale Erledigungen wie die Einwilligungserklärung. Dann lernte ich Dr. Demirsoy kennen. Er spricht leider kein Deutsch, aber hat ebenfalls eine sehr ruhige und kompetente Art an sich, was meine Aufregung weiter reduzierte.

Außerdem war die gesamte Zeit über Herr Weber anwesend, der für mich übersetzte. Wir klärten ein paar Fragen und klärten die Haarlinie. Dabei geht es vor allem darum, ein natürliches Ergebnis zu erreichen. Ich war sofort mit dem ersten Vorschlag von Dr. Demirsoy einverstanden, weil dieser meinem ursprünglichen Haarbild von damals sehr nahekam. Auch der Bereich, von dem entnommen werden soll, wird vorab eingezeichnet. Anschließend werden die Haare kurz rasiert, was bei Dr. Demirsoy eine Voraussetzung für die anschließende OP ist.

Vor der OP.
Vor der OP. © Health Travels

Die OP Teil 1: Entnahme der Haare am Hinterkopf

Ich wurde in einen OP Kittel gesteckt und in den OP gebracht. Die OP begann mit einer Lokalanästhesie am Hinterkopf. Die Assistentinnen haben mit an der Entnahmestelle Spritzen gesetzt, damit ich von der Entnahme der sogenannten Grafts nichts spüre.

Die Spritzen selbst waren weit weniger schmerzhaft, als ich es befürchtet hatte. Unangenehm war eher das Gefühl, als der Hinterkopf plötzlich taub wurde. Im Anschluss begann Dr. Demirsoy auch schon damit, mit einer Mikronadel die einzelnen Grafts zu entnehmen. Dieser Vorgang ist absolut schmerzfrei. Es war für mich nur gewöhnungsbedürftig, dass jemand mit einem kleinen Bohrer meinen tauben Hinterkopf bearbeitet. Das Ganze dauerte ca. 2 Stunden.

Die OP Teil 2: Das Einsetzen der Grafts

Nachdem die Entnahme der Haarfollikel abgeschlossen war, bekam ich auch schon die Betäubung für den Vorderkopf. Ich durfte jetzt kurz Mittagessen. In dieser Zeit wurden die Grafts bereits für das Einsetzen präpariert. Im Anschluss ging es direkt weiter. Dr. Demirsoy setzte sie einzelnen Kanäle, in denen die Haare eingesetzt werden sollen. Im Anschluss haben die Assistentinnen dann die einzelnen Follikel in die Kanäle eingesetzt. Diese Prozedur war zwar auch absolut schmerzfrei, aber sehr langwierig. Ich musste über Stunden in ein- und derselben Haltung verbleiben, was ich nach einiger Zeit als unangenehm empfand. Gegen Ende ließ auch die Lokalanästhesie nach und ich bekam leichte Schmerzen. Umso glücklicher war ich, als es dann geschafft war. Insgesamt wurden bei mir 2243 Grafts verpflanzt.

Direkt nach der OP.
Direkt nach der OP. © Health Travels

Nach der Haartransplantation in der Türkei

Nachdem ich die Haartransplantation überstanden hatte, bin ich in das Hotel zurückgefahren worden. Damit die verpflanzten Grafts sich nicht wieder lösen, musste ich aufrecht schlafen, so dass mein Kopf keine Berührung mit dem Kissen hat. Hinzu kamen auch leichte Schmerzen, so dass ich die Nacht nur wenig Schlaf bekam. In den Erfahrungsberichten hatte ich aber bereits im Vorfeld gelesen, dass dies eine ganz natürliche Nebenwirkung dieses Eingriffs ist, die jeder so erlebt. Von daher konnte ich mich bereits sehr gut darauf vorbereiten.

Am nächsten Morgen holte mich der nette Assistent von Dr. Demirsoy wieder aus dem Hotel ab. Eine Assistentin verpasste mir eine Kopfwäsche mit einem speziellen Shampoo. Die Wäsche war auch etwas unangenehm, aber mit einer Schmerztablette im Vorfeld gut auszuhalten. Dann hatte ich im Folgenden noch das Abschlussgespräch mit Dr. Demirsoy. Wir haben Fotos gemacht und im Anschluss bin ich noch am selben Tag zurück nach Deutschland geflogen.

Urlaub in Istanbul nach der OP?

Ich hatte in Erfahrungsberichten gelesen, dass einige Patienten die Haartransplantation mit einem Urlaub in der Türkei verbinden. Ich persönlich kann davon nur abraten. Es ist zwar alles perfekt gelaufen, dennoch war ich ganz schön geschafft und schlapp nach dieser Anstrengung. Der wenige Schlaf und die Strapazen der OP hinterlassen doch ihre Spuren. Daher war ich froh, gleich wieder zurück nach Hause fliegen zu können.

Die Zeit nach der OP

Ich hatte mich schon darauf eingestellt, dass die Zeit nach der OP noch etwas beschwerlich ist. Man muss mit allem sehr vorsichtig sein, um die frisch verpflanzten Haarwurzeln nicht versehentlich wieder auszureißen. Das beginnt beim Anziehen des Pullovers und endet in der Nacht, wenn man vermeiden muss, den Kopf mit dem Kopfkissen in Berührung zu bringen. Ich empfehle jedem, der eine Haartransplantation in der Türkei durchführen lässt, im Anschluss zwei Wochen Urlaub zu nehmen. Schon am Tag nach der OP hatte ich mit einer Schwellung zu kämpfen, die meinen ganzen Kopf verformte. Diese Schwellung begann am Oberkopf und wanderte dann einmal quer durch mein Gesicht. Aber am Ende geht das alles vorbei und es war in keiner Phase so, dass ich den Eingriff samt seiner natürlichen Nebenwirkungen bereut hätte.

So sah es 12 Tage nach meiner Haartransplantation aus:

Nachher

Empfängerbereich, 12. Tag
Empfängerbereich, 12. Tag © Health Travels
Spenderbereich (Donor Area), 12. Tag
Spenderbereich (Donor Area), 12. Tag © Health Travels
1/2

Das Ergebnis der Haartransplantation in der Türkei

Heute mehr als 12 Monate nach der OP bin ich mit dem Ergebnis absolut zufrieden. Die Haare sind ganz natürlich und dicht nachgewachsen an den transplantierten Stellen. Auch die Haarlinie verläuft sehr weich und natürlich. Man würde auf den ersten Blick nicht auf die Idee kommen, dass sie nicht von Natur aus so gewachsen ist.

Nachher nach 12 Monaten

Urlaub in Istanbul nach der OP.
Urlaub in Istanbul nach der OP. © Health Travels
Bild 8.jpg
© Health Travels
1/2

Auch am Hinterkopf kann man nicht erkennen, dass Haarwurzeln entnommen wurden oder Löcher entstanden sind. Es ist alles ganz und gar natürlich, selbst wenn die Haare kurz getragen werden.

Ich kann jedem, der über eine Haartransplantation nachdenkt nur Mut machen. Das Ergebnis erfüllt zu 100% meine Erwartungen. Ich brauche meine Haare im Alltag gar nicht mehr stylen – sie fallen von ganz alleine und alle Geheimratsecken und kahlen Stellen sind verschwunden. Ich würde die Haartransplantation jederzeit wieder in der Türkei durchführen lassen und kann allen, die unter Haarausfall leiden, nur dazu raten.

Auch die Zusammenarbeit mit Health Travels war sehr angenehm. Ich konnte mich jederzeit mit Fragen an meinen Ansprechpartner wenden und hatte das Gefühl, in besten Händen zu sein.