Hannover. Experten warnen: Besonders Kinder sollen durch intensive Smartphone-Nutzung anfällig für Krankheiten sein, die früher untypisch waren.

Die häufige Nutzung von Smartphones hat nach einer Erhebung der Kaufmännischen Krankenkasse KKH teils extrem negative Folgen für Jugendliche. Bei den Heranwachsenden seien Krankheiten auf dem Vormarsch, die früher eher untypisch waren, teilte die Krankenkasse am Donnerstag in Hannover mit.

Zwischen 2006 und 2016 sei unter anderem ein enormer Anstieg von Sprach- und Sprechstörungen sowie motorischen Entwicklungsstörungen zu verzeichnen.

Fettleibigkeit, Sprach- und Hyperaktivitätsstörungen

Insgesamt registrierte die Krankenkasse bei den Sprach- und Sprechstörungen eine Zunahme von 64 Prozent, unter den 15- bis 18-Jährigen sogar um 200 Prozent. Motorische Entwicklungsstörungen hätten im Vergleichszeitraum um 76 Prozent zugenommen.

Zudem gebe es über ein Drittel mehr Fälle von Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung. Fettleibigkeit bei den Sechs- bis Zehnjährigen habe um ein Fünftel zugenommen.

Die Kasse wertet neben mangelnder Bewegung und unausgewogener Ernährung den unkontrollierten Umgang mit digitalen Medien als Auslöser dieser Entwicklung. Durch starken Medienkonsum könnten Kinder und Jugendliche Entwicklungsmöglichkeiten verpassen, die wichtig seien für ein gesundes Heranwachsen, hieß es. Jungen Menschen müsse daher stärker vermittelt werden, sich nicht von der Technik abhängig zu machen.

(epd)