Berlin. Mit zunehmendem Lebensalter entladen sich viele Smartphone-Akkus immer schneller. Mit ein paar Tricks kann man dem aber entgegenwirken.

Wer den Akku seines Smartphones falsch lädt, weiß diese Tricks womöglich gar nicht. Spätestens seit dem Apple-Eklat rund um langsame Akkus kann es aber nicht schaden, sich darüber Gedanken zu machen.

Jeder hat seine eigene Taktik. Manch einer bevorzugt bequemes Aufladen in der Nacht, ohne sich weiter um sein Smartphone kümmern zu müssen. Beim Aufstehen hat der Akkustand 100 Prozent erreicht und das Gerät muss nur noch vom Kabel getrennt werden. So weit, so gut – so falsch. Das Aufladen eines Smartphone-Akkus sollte tatsächlich nicht so leichtfertig durchgeführt werden.

Richtig den Akku aufladen – Darauf sollte man achten

Wie man sein Telefon richtig mit Strom versorgt, scheint besonders im Hinblick auf Apples Umgang mit älteren iPhones an Relevanz gewonnen zu haben. Ein Geheimmodus drosselt die Geräte, damit ihre schwachen Akkus keinen unerwarteten Absturz durch Überforderung auslösen.

Gutes Ladeverhalten kann im besten Fall dazu führen, dass das Leben einer Smartphone-Batterie verlängert wird. Die folgende Auflistung kann dabei helfen:

  • Aufladen, wann immer und wo immer möglich: Selbst, wenn es nur für einige Minuten sein sollte: Partielles Aufladen schadet dem Akku laut „Business Insider“ nicht.
  • Bloß nicht komplett entladen: Sogenannte „Tiefentladungen“ nutzen den Akku ab. Samsung geht sogar noch einen Schritt weiter und sagt „Smartphone-Akkus sind Lithium-Ionen-Akkus und ein vollständiges Entladen könnte einen Sicherheitsmechanismus aufrufen, der die Batterie permanent deaktiviert“.
  • „Batterie-Training“ ist nicht nötig: Eine Prozedur aus den Tagen von Nickel-Cadmium- und Nickel-Metallhydrid-Batterien war es, Samsung zufolge, Akkus durch eine Reihe an Entladungs- und Aufladungszyklen dazu zu zwingen, so viel Strom wie möglich zu akzeptieren. Im Zeitalter von Lithium-Ionen-Akkus ist das hinfällig.
  • Das Batterielevel zwischen 65 und 75 Prozent halten: Laut „Business Insider“ halten Lithium-Ionen-Akkus am längsten, wenn sie dauerhaft in diesem Bereich arbeiten. Leider eine sehr umständliche und kaum realisierbare Maßnahme.
  • Wenn der vorherige Punkt nicht klappt, den Akkustand zwischen 45 und 75 Prozent aufrechterhalten: die zweitbeste Lösung und etwas realistischer. Um generell Langzeitschäden am Akku zu vermeiden, soll auch noch ein Ladeniveau von 25 bis 75 Prozent helfen.
  • Den Smartphone-Akku nie vollständig aufladen – insbesondere nicht ausgehend von einem sehr niedrigen Ladestand: Den 100-Prozent-Status zu erreichen, kann die Kapazität und Lebensdauer eines Akkus verkürzen. Gerade bei Lithium-Ionen-Batterien bietet es sich an, darauf zu verzichten, weil Hochspannung den Akku belastet.
  • Das Smartphone nicht über Nacht aufladen: Es gibt einige gute Gründe (auch abseits der Akku-Schonung), das Smartphone nicht über Nacht aufzuladen. 1. Liegt es in der Nähe des Bettes, kann sich das negativ auf den Schlaf auswirken. 2. Viele dürften sich noch an die explodierenden Akkus von Samsung erinnern – in Kopfnähe nicht wünschenswert. 3. Wenn es dem Akku tatsächlich stark schadet, dass er komplett aufgeladen wird, ist ein stundenlanger Ladevorgang über Nacht natürlich die schlechteste Option.
  • Während des Aufladens auf Videos und Games verzichten: Wer beim Akku-Laden Filme schaut oder Spiele spielt, löst du damit ein parasitäres Laden aus. Das bedeutet, der Akku wird gleichzeitig ent- und aufgeladen. Das ist auf Dauer schädlich für die Batterie und kann am Ende zu mehr Hitze und höherer Spannungsbeanspruchung führen.
  • Den Akku keiner Hitze aussetzen: Das ist zwar nicht neu, aber trotzdem ebenso wichtig. Hohe Temperaturen können dem Akku schaden und seine Lebensdauer einschränken. Sie belasten die Batterie und lassen sie ihre Kapazität weitaus schneller einbüßen, als es bei niedrigeren Temperaturen der Fall ist.
  • Das Kabel ziehen, sobald das Smartphone geladen ist.

Für einen generell schonenden Einsatz des Akkus außerhalb seiner Ladezyklen gibt es ebenfalls einige nützliche Hinweise.

• Displayhelligkeit überwachen

Die Helligkeit des Displays kann enorme Akkureserven abverlangen. Wer du das Level reduziert oder die automatische Helligkeitsanpassung des Smartphones in Anspruch nimmt, schont die Batterie auf einfache Weise.

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    Zu bevorzugen ist dabei die automatische Anpassung, da jede manuelle Einstellung ebenfalls mehr Energie benötigt. Interessant ist übrigens, dass animierte Hintergründe eine ständige Belastung des Prozessors und damit des Akkus darstellen.

    • Signalsuche schwächt den Akku

    Wenn sich der Smartphone-Nutzer mit seinem Handy am Tag von Netzwerk zu Netzwerk bewegt, erfordert die andauernde Suche nach neuen Signalen ebenfalls Akku-Power. Besonders Bluetooth bedeutet einen hohen Stromverbrauch, weil ein Smartphone in Gebieten mit keinem oder schwachem Signal ständig auf die Suche geht. Ein stabiles Signal ist deshalb wünschenswert.

    • Auf klassische Anzeichen achten

    Apps sollten immer auf dem neuesten Stand sein; so kann der Nutzer von gesteigerter Effizienz beim Ausführen profitieren. Außerdem sollte der Handy-User auf klassische Indikatoren achten, die anzeigen, dass der Akku langsam ausfällt. Dazu zählen die häufigere Notwendigkeit des Aufladens, ungewöhnliche Hitzeentwicklung während des Ladens oder bei der Nutzung des Smartphones sowie die vergleichsweise schnelle Entladung des Akkus.

    Dieser Text ist zuerst auf futurezone.de erschienen – Das Tech-News-Portal der Funke Mediengruppe