Berlin. Kaum ein Supermarkt kommt noch ohne To-Go-Produkte aus. Doch Verbraucherschützer warnen nun vor abgepackten Salaten.

Immer mehr Menschen kaufen sich Essen auf die Hand. Das haben auch die Supermärkte erkannt und bieten inzwischen reihenweise kleine Häppchen – mundgerecht vorgeschnitten und abgepackt. Doch gerade die vermeintlich so gesunden Snacks wie Obststücke und Blattsalate bergen Risiken.

Wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) mitteilt, könnten sie mikrobiell belastet sein – etwa mit Enterobakterien und Schimmelpilzen. In vorgeschnittenen, verpackten Blattsalaten seien in Einzelfällen sogar potenziell krankmachende Keime nachgewiesen worden.

Laut BVL überprüfen die Behörden der Bundesländer regelmäßig, ob die Hygienevorschriften für leicht verderbliche Lebensmittel eingehalten werden. Im Rahmen des sogenannten risikoorientierten Bundesweiten Überwachungsplans (BÜp) untersuchten sie insgesamt 745 Proben aufgeschnittenen Obstes.

Das sind die Ergebnisse:

• In 18 Prozent der Proben wurden mehr Schimmelpilze nachgewiesen, als die Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie vorschreibt.

• Der Richtwert für Enterobakterien wurde in 81 Prozent der Fälle überschritten, bei 31 Prozent sogar der Warnwert – laut BVL ein Hinweis darauf, dass „die Prinzipien einer guten Hygienepraxis nicht eingehalten wurden“.

• Die Zahl an Hefen überschritt in 65 Prozent der Proben den Richtwert.

• In fünf Proben fanden die Behörden das Darmbakterium Escherichia coli, in zweien sogar koagulase-positive Staphylokokken, die als krankheitserregend gelten.

Salmonellen wurde nicht nachgewiesen.

Die jüngsten Ergebnisse für Blattsalate stammen aus dem Jahr 2015. Demnach wurden in 2 Prozent der 344 Proben von vorgeschnittenen, verpackten Salaten Listeria monocytogenes gefunden. Das Bakterium kann Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auslösen. Der Keimgehalt sei allerdings so niedrig gewesen, dass keine Gesundheitsgefahr für den Menschen angenommen wurde. Eine der Proben enthielt allerdings Salmonellen. Das Produkt musste vom Markt genommen werden.

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    Da vorgeschnittene Salate und Obststücke roh verzehrt werden, gibt es in der Herstellung der Produkte in der Regel keinen Schritt, bei dem Mikroorganismen abgetötet werden könnten. Schnittflächen und Bruchstellen begünstigen zusätzlich ihr Wachstum – genauso wie das feuchte Klima in den Verpackungen.

    Das BVL gibt daher folgende Tipps:

    • Mangelnde Frische erkennen Verbraucher daran, dass Obst und Salat an Farbe verloren oder sich braune Stellen gebildet haben. Wölbt sich gar die Verpackung, haben sich Gase gebildet. Das bedeutet, dass bereits eine Gärung eingesetzt hat – Finger weg!

    • Vorgeschnittenes Obst und Salate sollten unbedingt im Kühlregal liegen.

    • Auch nach dem Kauf sollten die Produkte entweder schnell in den Kühlschrank wandern oder rasch verzehrt werden.

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        (cho)