Berlin. Die Deutschen sind Europameister im Mülltrennen. Doch in welche Tonne gehören nun blaue Flaschen oder der Pizzakarton? Ein Überblick.

Nirgendwo in Europa wird so viel Müll wiederverwertet wie in Deutschland: Im Durchschnitt führt jeder Deutsche jährlich rund 415 Kilogramm Wertstoffe dem Recycling zu. Dies zeigt eine Auswertung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO und des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI). Damit nimmt Deutschland in Europa den ersten Platz ein, gefolgt von der Schweiz (382 Kilogramm), Dänemark (372 Kilogramm) und Österreich (326 Kilogramm).

Papier kommt in die blaue Tonne, Bio-Müll in die braune, Plastikverpackungen in die gelbe. Soweit so einfach. Doch wie schaut es eigentlich mit blauen Flaschen aus, für die es – anders als für Weiß-, Braun- und Grünglas – keinen eigenen Altglascontainer gibt? Und dürfen beschichtete Kassenbons wirklich ins Altpapier?

Obwohl die Deutschen oft für ihre vorbildlichen Mülltrennungsgewohnheiten gelobt werden – ganz unkompliziert ist Mülltrennung häufig nicht. Unser Video oben fasst die wichtigsten Regeln zusammen.

Polen und Belgien produzieren weniger Restmüll als Deutschland

Zudem sind die Deutschen zwar Mülltrennungs-Europameister, in Sachen Müllvermeidung haben ihnen aber andere europäische Länder einiges voraus. Der Auswertung von BDO und HWWI zufolge produzieren die Deutschen pro Kopf jedes Jahr rund 213 Kilogramm Restmüll.

Weniger Restmüll entsteht in Polen (196 Kilogramm) und in Belgien (172 Kilogramm). Auf den hinteren Rängen liegen Norwegen (468 Kilogramm), Zypern (532 Kilogramm) und Malta (584 Kilogramm). (jkali/dpa)