Hamburg. Kreuzfahrten sind selten billig. Dennoch kann man vor der Buchung und an Bord die Kosten verringern. Einige Spartipps im Überblick.

Die Nachfrage nach Kreuzfahrten ist enorm. Die Reedereien kommen mit dem Bau neuer Schiffe kaum nach. ­Allein in diesem Jahr gehen 16 neue Schiffe an den Start. Dennoch steigen die Preise nur geringfügig. Für Schnäppchenjäger bieten sich immer wieder ­Gelegenheiten. Wie sich vor der ­Buchung und an Bord sparen lässt – hier einige Tipps im Überblick.

Beratung im Reisebüro

Es klingt simpel, lohnt sich jedoch in vielen Fällen tatsächlich: Lassen Sie sich in einem auf Kreuzfahrt spezialisierten Reisebüro beraten. Bei Kreuzfahrten kostet jede Tour grundsätzlich dasselbe, egal ob sie online oder im Reisebüro ­gebucht wird. Die Reedereien sind ziemlich erfolgreich darin, Rabattschlachten zu unterbinden. Manche ­Anbieter gewähren aber zumindest ­kleine Guthaben fürs Bordkonto, quasi als versteckten Rabatt. Solche und ­andere Kniffe kennen vor allem die ­Experten. Gerade wer als Familie bucht, kann sich hier verschiedene ­Angebote machen lassen.

Glückskabinen

Buchungsklassen ohne konkret zugewiesene Kabinennummer beziehungsweise sogenannte Glückskabinen sind preiswert und gut geeignet für Kreuzfahrer, denen eine etwas ungünstiger gelegene Kabine nichts ausmacht. Wer geräuschempfindlich ist, sollte jedoch aufpassen, dass er nicht zu nahe am ­Maschinenraum liegt. Im Internet lohnt sich zum Beispiel ein Blick auf www.­rabatt-schiff.de, kreuzfahrt-prozente.de oder www.clubschiff-prozente.de.

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    Verpflegung

    Vorab sollte man den Gesamtpreis ­inklusive Nebenkosten berechnen. So ist beispielsweise bei TUI Cruises und Norwegian Cruise Line der Reisepreis zwar höher, dafür entstehen durch das Alles-inklusive-Konzept dieser Reedereien aber geringere Nebenkosten. Einen Mittelweg geht Aida, wo Trink­gelder und die Getränke zu den Mahlzeiten im Reisepreis inklusive sind. Bei Costa sind Trinkgelder inklusive. Bei den meisten anderen Reedereien ­bezahlt der Passagier dagegen Getränke und Trinkgelder extra – so ist der Reisepreis daher nur scheinbar günstiger. Vorsicht bei Getränke-Pauschal­paketen: Sie kosten schnell mal 30, 40 oder auch 60 Euro pro Person und Tag – auch an Tagen, die man die meiste Zeit an Land verbringt. Anhand der eigenen Trinkgewohn­heiten sollte man daher prüfen, ob sich das rechnet.

    Stammkunden

    Viele Reedereien gewähren Rabatte für die Mitglieder ihrer Treue- und Bonusprogramme. Meist genügt es, nur eine Reise mit der betreffenden Reederei gemacht zu haben, um in den Genuss solcher Vergünstigungen zu kommen. MSC gewährt Stammkunden beispielsweise fünf Prozent, auf manchen Reisen sogar bis zu 20 Prozent. Nach Statusstufen gestaffelt gibt es Prozente auch bei Costa mit Rabatten von 5 bis 20 Prozent. Bei Holland America Line fährt die dritte und vierte Person in der Kabine bei guten Kunden zum halben Preis mit.

    Landausflüge

    Hier eine Stadtrundfahrt für 80 Euro, dort eine Weinprobe für 120 Euro: Landausflüge gehen ins Geld, damit ­verdienen die Kreuzfahrtanbieter ­ordentlich. Auf eigene Faust gebuchte Touren sind teils deutlich günstiger. Vermittlungsportale im Internet wie Rent-a-Guide, Viator oder Get Your Guide und Ausflugscommunities wie Cruvidu sind nützlich bei der Organisation. In vielen Häfen kann man zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln selbst auf Erkundungstour gehen.

    Vorab-Buchung

    Ein paar Euro lassen sich sparen, wenn man einen Teil der Leistungen an Bord bereits vorab übers Internet bucht oder reserviert. Wer einige Wochen vor ­Abreise den Online-Check-in durchführt, sollte bei der Gelegenheit auch gleich prüfen, ob es Rabatte für Internetpakete, Restaurantreservierungen oder auch Spa-Anwendungen gibt.

    Discounter

    Reiseveranstalter und Discounter ­kaufen größere Kabinenkontingente von Reedereien und schnüren daraus mit zusätzlichen Leistungen eigene ­Reisepakete. Die sind oft – aber nicht immer – günstiger. Die meisten Reedereien haben tagesaktuelle Preise, ähnlich wie Fluggesellschaften. Die Preise steigen und fallen mit der Nachfrage. Veranstalter, die ein Kabinenkontingent abgenommen haben, haben dagegen feste Preise.

    Bei aller Sparsamkeit sollte man eines nicht übersehen: Eine Kreuzfahrt soll vor allem Spaß machen. Auch wenn sich vielleicht durch große Anstrengung ein paar Euro sparen lassen – die Erholung bleibt dabei auf der Strecke. Und sie ist doch am meisten wert.