Berlin. Nach der Zeitumstellung steigt jedes Jahr das Risiko von Wildunfällen. Experten geben Fahrern Tipps, wie sie diese verhindern können.

Bei der morgendlichen Fahrt zur Arbeit steigt nach der Zeitumstellung die Gefahr von Wildunfällen. Davor warnt der Deutsche Jagdverband. Nachdem die Uhr eine Stunde zurückgestellt wurde, fahren viele Menschen nicht mehr im Dunkeln zur Arbeit, sondern während der Morgendämmerung. Dann sind auch vermehrt Wildtiere unterwegs.

Große Wildtiere gehen in der Dämmerung auf Futtersuche, erläutert die Deutsche Wildtier Stiftung. Der Biorhythmus von Tieren wie dem Rothirsch oder dem Wildschwein orientiere sich am Sonnenstand, und in der Dämmerung seien sie besonders aktiv. Auch gegen Abend, wenn es langsam dunkel wird, sollten Autofahrer in Wäldern und an Übergängen von Waldgebieten zu Feldern deshalb vorausschauend fahren.

Abblenden, hupen, bremsen

Steht ein Tier am Straßenrand oder läuft auf die Fahrbahn, sollten Autofahrer abblenden, hupen und bremsen. Fernlicht blendet die Tiere und raubt ihnen die Orientierung, erklärt der Jagdverband. Hupen aber helfe ihnen als akustische Orientierung, um zu flüchten.

Auch der Deutsche Tierschutzbund warnt vor den Gefahren durch die Zeitumstellung. . „Neben unzähligen Igeln, Mardern, Greif- und Singvögeln, sterben jedes Jahr im Durchschnitt allein etwa 200.000 Rehe und über 20.000 Wildschweine im Straßenverkehr“, heißt es seitens der Tierschützer.

3000 Menschen bei Wildunfällen verletzt

Mit 263.000 Wildunfällen im Jahr 2015 waren es nach Angaben der deutschen Versicherer mehr als je zuvor. Mehr als 3000 Menschen wurden verletzt, 13 starben. Um das Risiko zu minimieren, raten die Tierschützer Autofahrern insbesondere in Risikogebieten die Geschwindigkeit anpassen.

„Besonders gefährlich sind Straßen durch Feld- und Waldgebiete – auch dann, wenn keine Schilder auf den Wildwechsel hinweisen. Zur Vorbeugung ist dort verstärkt eine vorsichtige und vorausschauende Fahrweise sinnvoll“, rät James Brückner, Leiter des Artenschutzreferats beim Deutschen Tierschutzbund. So lange herannahende Fahrzeuge nicht schneller als 50 bis 60 Kilometer pro Stunde fahren, hätten Wildtiere zumindest noch eine Chance zur Flucht.

In der Nacht auf den 29. Oktober werden die Uhren um eine Stunde von Sommer- auf Winterzeit zurückgestellt. (dpa/les)