Wie Daten der Potsdamer EPIC-Studie zeigen, haben Frauen, die gestillt haben, im Vergleich zu Frauen, die nicht gestillt haben, ein um etwa 40 Prozent verringertes Risiko, Typ-2-Diabetes zu bekommen. Ein weiteres Ergebnis der Studie: Menschen, deren Eltern an Typ-2-Diabetes erkrankt sind, können ein um bis zu 2,9-fach erhöhtes Risiko für diese Krankheit haben.

„Selbst wenn man aufgrund einer familiären Vorbelastung ein erhöhtes Risiko für Diabetes hat, heißt dies nicht, dass man unweigerlich an Diabetes erkranken muss“, sagt Kristin Mühlenbruch, Erstautorin der Studie. „Denn ein gesunder Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung kann wesentlich dazu beitragen, den Ausbruch der Krankheit zu verzögern oder gar zu verhindern“, ergänzt Mitautor Matthias Schulze. Gemüse, Obst, Kräuter und Gewürze enthalten zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe. Wie ein Forscherteam um den Mediziner Andreas F. H. Pfeiffer vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) erstmals zeigt, beeinflussen zwei dieser natürlichen Substanzen, Luteolin und Apigenin, die intrazellulären Signalwege des Botenstoffs Insulin und vermindern die Zucker- und Fettsynthese von Leberzellen. „Unsere Ergebnisse lassen annehmen, dass beide Substanzen antidiabetisch wirken, und könnten erklären, warum Gemüse und pflanzliche Nahrungsmittel eine wichtige Rolle bei alternativen Diabetestherapien spielen“, sagt Studienleiter Pfeiffer.

Ein neuer Wirkstoff, der die Wirkungen von drei Magen-Darm-Hormonen auf sich vereint, senkt den Blutzuckerspiegel und reduziert das Körperfett in bisher ungekanntem Ausmaß. Damit haben Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München und der TU München gemeinsam mit der Indiana University ihren neuartigen Therapieansatz gegen Typ-2-Diabetes und Adipositas um eine Dimension erweitert. Erstmals gelang es den Forschern, einen Wirkstoff von bisher unerreichter Potenz herzustellen. Das lässt hoffen.