Der Mediziner erklärt den Zusammenhang zwischen Ernährung und Erkrankung

Mit Professor Dirk Müller-Wieland, Vorstandsmitglied der Deutschen Diabetes-Gesellschaft, sprach die Autorin Chan Sidki-Lundius.

Hamburger Abendblatt:

Lässt sich Diabetes durch Sport vorbeugen?

Dirk Müller-Wieland:

Absolut. Wer gezielt vorbeugen will, sollte regelmäßig körperlich aktiv sein und am besten drei- bis viermal pro Woche für jeweils 30 bis 60 Minuten Sport treiben.

Was ist bei der Ernährung zu beachten?

Müller-Wieland:

Zunächst einmal ist es wichtig, Übergewicht gar nicht erst zu entwickeln beziehungsweise Übergewicht durch kalorienangepasstes Essen abzubauen. Auf energiedichte Nahrungsmittel wie Süßigkeiten und fettreiches Essen sollte man verzichten. Auch rotes Fleisch sollte nicht allzu oft auf dem Speiseplan stehen.

Lassen sich die Blutzuckerwerte durch die Lebensweise beeinflussen?

Müller-Wieland:

Das ist richtig, wobei die Erbanlagen auch eine sehr große Rolle spielen. Gerade der Typ-2-Diabetes ist keine reine Lebensstilerkrankung, obwohl das viele Menschen immer noch denken. In der Praxis ist es wichtig, dass ein Patient gut und vor allem früh richtig eingestellt wird. Dadurch lässt sich das (kardiovaskuläre) Risiko deutlich senken.