Grün gehörte schon immer zum Stadtbild von Hamburg, seien es der Jenischpark im Stil eines englischen Landschaftsgartens oder der weltgrößte Parkfriedhof Ohlsdorf, der Winterhuder Stadtpark oder der Altonaer Volkspark, um nur einige zu nennen. Beeindruckende Anlagen, die ihr Bestehen auch der Hamburger Grünverwaltung zu verdanken haben, die vor 100 Jahren geschaffen wurde. Ebenso beeindruckend sind aber auch die nicht öffentlichen Gärten, wie sie in dem Buch „Die geheimen Gärten von Hamburg“ gezeigt werden. Hier haben sich der Autor Ulrich Timm und der Fotograf Ferdinand Graf von Luckner auf die Suche begeben und kleine Paradiese hoch über der Stadt oder große Gartenanlagen hinter riesigen Rhododendronbüschen gefunden. Und trotzdem bleibt alles geheim, denn die Besitzer legten Wert darauf, dass ihr Refugium privat gehalten wird in diesem Buch.

Aber auf Spurensuche geht man trotzdem gern bei diesem großen Bildband mit 206 farbigen Fotos, denn ob Alster, Elbe, Zentrum oder Stadtrand, überall kann der Leser kleine Anhaltspunkte finden, sei es ein Giebel vom Nachbarhaus, die Ziegelmauer am Kanal oder der Fernsehturm in der Abendsonne.

Vorgestellt werden aber nicht nur die großen Gärten mit präzise geschnittenen Hecken, üppigen Topfpflanzen und ausgetüftelten Beleuchtungsanlagen. Auch die harmonisch gewachsene Kleingartenanlage mit liebevoll auf dem Gartenzaun aufgespießten Gießkannentüllen wird gezeigt. Hier wird die Vielfalt der Hamburger Gärten besonders deutlich, und man versteht, warum sie geheim bleiben sollen.

„Die geheimen Gärten von Hamburg“, DVA, ISBN 978-3-421-03888-3, 49,99 Euro