Sportgruppen für Diabetiker und herzkranke Menschen

Die Arbeitsgemeinschaft Herz InForm bietet Sportgruppen für Menschen mit Herzerkrankungen und Diabetes an. Geschäftsführer Hans-Hauke Engelhardt plant, noch mehr Diabetiker in Bewegung zu bringen.

Hamburger Abendblatt:

Warum bieten Sie Sportgruppen für Diabetiker an?

Hans-Hauke Engelhardt:

Wir haben seit mehr als 40 Jahren Erfahrungen mit Sportgruppen für herzkranke Menschen, und es gibt einige Krankheiten, bei denen man Bewegung gut einsetzen kann zur Behandlung. Dazu gehören Gefäßerkrankungen. Weil Diabetes über die Jahre die Gefäße schädigen kann, steuern Betroffene womöglich eher als andere Menschen auf einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu.

Was erwartet Menschen mit der Zuckerkrankheit in Ihren Sportgruppen?

Engelhardt:

Der Schwerpunkt liegt auf Walken, also flottem Gehen, in der freien Natur. Dabei soll die Ausdauer gestärkt werden. Außerdem gibt es je nach Angebot leichte Gymnastik dazu und auch einen Teil mit Entspannung.

Müssen die Patienten die Kosten selbst übernehmen?

Engelhardt:

Die gesetzlichen Kassen übernehmen die Kosten für 50 Einheiten in zwölf Monaten. Nur gelegentlich müssen die Teilnehmer einen sehr geringen Beitrag in einem Sportverein übernehmen. Es gibt dafür extra Anträge auf Kostenerstattung.

Wie viele kommen in Ihre Gruppen?

Engelhardt:

Das ist eigentlich eine traurige Geschichte. Wir verteilen zwar jedes Jahr 2000 Flyer, aber wir betreuen nur eine Handvoll Gruppen mit etwa 70 Leuten. Diabetiker sind oft Menschen, die sich vor ihrer Erkrankung nicht viel bewegt haben, Bewegungsmangel ist ja ein Risikofaktor für Diabetes.

Sie planen für das Jahr 2013, mehr Diabetiker in Bewegung zu bringen. Wie wollen Sie das erreichen?

Engelhardt:

Zum einen wollen wir ein Angebot im Rahmen der Internationalen Gartenschau in Hamburg-Wilhelmsburg auf die Beine stellen. Außerdem wollen wir verstärkt mit engagierten Diabetes-Schwerpunktpraxen zusammenarbeiten.