Gereizte Sehnen wie beim Tennis- oder Mausarm: Ein Hamburger Orthopäde macht auf ein Phänomen junger Eltern aufmerksam.

Dass Familiengründung durchaus mit Verlusten zu verbinden ist, wussten Väter und Mütter schon länger. Dabei geht es weniger um die geringere Zeit für Partys oder Shopping, sondern Schlaf-Entzug ist durchaus ein körperliches Problem. Ein Hamburger Arzt macht jetzt auf ein anderes gesundheitliches Problem aufmerksam: den „Babyarm”.

„Ziemlich häufig“ trete der Babyarm auf, sagt Dr. Nils Väterlein, Facharzt für Orthopädie in Hamburg: „Von den schwangeren Patientinnen, die zu uns in die Praxis kommen, sehen wir etwa jede fünfte ein paar Monate nach der Entbindung wieder, mit den typischen Beschwerden.“

Und welche sind das? „Im Prinzip ist es das gleiche Krankheitsbild wie beim Tennis- oder Mausarm“, so der Experte in der Zeitschrift „Eltern”. „Sehnen im Daumen, im Ellenbogen und manchmal auch bis hoch in die Schulter sind gereizt und tun zum Teil ziemlich weh.“

Die Beschwerden entstehen durch ständig wiederkehrende Bewegungen im Umgang mit dem Baby. „Wenn es noch ganz klein ist, tun die Mütter viel mit abgespreiztem Daumen. Sie heben das Kleine unter den Armen hoch, stützen sein Köpfchen und halten es so beim Stillen. Auf Englisch nennt man die Beschwerden auch ’Mommy’s Thumb’, also Mami-Daumen. Wird das Kind größer und schwerer, werden zunehmend die Ellenbogen und Schultern belastet.“

Auch Väter können vom Babyarm betroffen sein. Was hilft gegen den Babyarm? Dr. Väterlein rät zum ausreichend hohen Wickeltisch und zur Verwendung eines Stillkissens. Junge Eltern wissen: Auf diesen Kissen können sich auch Erwachsene ausruhen, wenn die Babys ihnen Zeit dazu lassen.