Die Internationale Walfangkommission hat offiziell vor dem Verzehr von Walfleisch gewarnt. Tierschützer begrüßten die Bekanntgabe.

Panama-Stadt. Die Internationale Walfangkommission (IWC) hat vor dem Verzehr von Walfleisch gewarnt. Das Fleisch der Meeressäuger sei mit Schadstoffen belastet und stelle deshalb eine Gefahr für die Gesundheit der Menschen dar, heißt es in einer von Deutschland eingebrachten Resolution der 64. IWC-Jahrestagung in Panama-Stadt, die am Donnerstag einstimmig verabschiedet wurde. „Wichtig ist, dass die Konsumenten in den Walfangländern über die Risiken aufgeklärt werden,“ sagte der Deutsche IWC-Kommissar Walter Dübner vom Bundesministerium für Verbraucherschutz. „Das gilt vor allem für Schwangere, Kinder und ältere Menschen.“

Wal- und Tierschutzorganisationen wie Pro Wildlife begrüßten den Schritt. „Die Resolution hilft, die Nachfrage nach Wal- und Delfinfleisch zu senken – und davon profitieren Mensch und Tier“, sagte Sandra Altherr, Biologin bei Pro Wildlife. Bereits vor zwei Jahren hatte die Organisation zusammen mit der Schweizer OceanCare den Bericht „Toxic Menu“ veröffentlicht, in dem die zum Teil gravierenden Belastungen im Fleisch der Wale nachgewiesen werden.

Nach Ansicht Altherrs sollte sich auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) der Frage annehmen. „Tier- und Artenschutzargumente haben die Walfangländer bislang nicht von ihrer Jagd abgehalten“, betonte die Wissenschaftlerin. „Aber den Warnungen der Mediziner können sich die Regierungen in den Walfangländern nicht länger verschließen.“