Wer selbst verpackt, kann viel Geld sparen. Nicht zu unterschätzen ist jedoch auch das Risiko, dass sich Helfer verletzen

Um die anfallenden Kosten für einen Umzug möglichst gering zu halten, nehmen viele Wohnungswechsler ihre Habseligkeiten lieber selbst in die Hand. Damit am Tag des Umzugs dann aber alles reibungslos über die Bühne geht, ist es ratsam, frühzeitig mit der Planung zu beginnen. Wer beispielsweise im Voraus sichtet und entrümpelt, spart Zeit und Geld, da weitaus weniger Kisten gekauft und transportiert werden müssen. Ebenso empfiehlt es sich, Freunde und Bekannte zusammenzutrommeln. Wer nicht genügend Helfer zur Auswahl hat, kann sich auf Online-Plattformen wie www.jobmensa.de umschauen, wo helfende Hände ab zehn Euro pro Stunde zuzüglich Gebühr vermittelt werden.

Der Pack-Marathon sollte etwa eine Woche vor dem Umzug beginnen, sodass am Tag des Transports alles griffbereit verstaut werden kann. Jetzt zeigt sich der Vorteil von Umzugskartons, denn normale Verpackungskartons oder Obstkisten sind oft instabil und lassen sich durch uneinheitliche Größen schlechter stapeln. Darüber hinaus macht es Sinn, ausreichend Polstermaterial wie Kissen und Luftpolsterfolie, Verpackungsmaterial, große Müllsäcke sowie Abdeckmaterial für empfindliche Fußböden anzuschaffen. Auch ein gut ausgestatteter Werkzeugkoffer leistet beim Auf- und Abbau wertvolle Dienste.

Besonders wichtig ist natürlich der Umzugswagen. Eine Alternative zu Autovermietungen bieten private Carsharing-Anbieter wie tamyca, die Wagen an Privatpersonen vermitteln. Eine bei der Vermietung automatisch eingerechnete Haftpflicht-, Vollkasko-, und Unterschlagungsversicherung sowie ein Schutzbrief der Württembergischen Versicherung garantieren Schutz für Mieter und Vermieter. Beim Mieten eines Umzugswagens sollte beachtet werden, dass mit dem Führerschein der Klasse drei beziehungsweise B Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen gesteuert werden dürfen.

"Damit die Möbel und Packer auch ohne professionelle Hilfe unbeschadet ankommen, gilt es ein paar Vorkehrungen zu treffen. Wichtige Utensilien wie Decken oder Gurte dürfen nicht fehlen. Die Besitzer der Wagen, mit denen wir zusammenarbeiten, stellen diese Hilfsmittel oft direkt bei der Schlüsselübergabe bereit", sagt Michael Minis, Geschäftsführer von tamyca. Ebenso entlasten Tragegurte und Sackkarren den Rücken der Helfer. "Wenn am Tag des Umzugs noch Zeit und Energiereserven vorhanden sind, bietet es sich an, die alten Stücke direkt mit dem gemieteten Fahrzeug zum nächsten Recyclinghof zu fahren", rät Michael Minis.

Ein selbst organisierter Umzug kann aber auch einige Nachteile und Risiken mit sich bringen: Er dauert normalerweise länger als ein Umzug mit einem Unternehmen und ist obendrein aufwendiger, weil man die komplette Planung und Durchführung selbst übernehmen muss. Zudem sind Umzüge meistens Schwerstarbeit: Man denke nur an das Schleppen Dutzender Kartons, ganz zu schweigen von Wasch- und Spülmaschinen oder dem antiken Schlafzimmerschrank, der sich nicht in seine Einzelteile zerlegen lässt.

Höchst unerfreulich kann es dann werden, wenn Möbel oder Uromas gutes Geschirr durch unerfahrene oder unachtsame Helfer verkratzt oder sogar komplett zerstört werden. Im schlimmsten Fall kommt es zu gesundheitlichen Schäden - etwa wenn der beste Freund beim Tragen stolpert und sich dabei das Bein bricht. Da steht schnell die Frage der Haftung im Raum. Die Haftpflichtversicherung freiwilliger Helfer, die Möbel oder Haushaltsgegenstände beschädigen, kommt normalerweise nicht für den entstandenen Schaden auf, da es sich bei der Gefälligkeit um einen unbezahlten Freundschafts- oder Kulanzdienst handelt. Verletzt sich ein freiwilliger, unbezahlter Helfer aufgrund eines Verschuldens des Umziehenden, wird unter Umständen die private Haftpflichtversicherung des Verursachers herangezogen. Mögliche Verschulden liegen beispielsweise vor, wenn ein Fußboden noch nass ist, weil er kurz zuvor gewischt wurde, oder wenn ein Teppich lose liegt und deshalb zur Stolperfalle wird.

Und schließlich haben die meisten Haftpflichtversicherungen bei Umzügen in Eigenregie Haftungsausschlüsse für den Fall, dass Schäden an fremden Wohnungen und auch an Treppenhäusern entstehen.