Stoffwechselvorgänge am Skelett können durch radioaktive Stoffe sichtbar gemacht werden

Auch mit der Skelett-Szintigrafie gehen Radiologen Beschwerden am Bewegungsapparat auf den Grund. Bei dieser Methode werden den Patienten radioaktive Substanzen gespritzt, mit denen Stoffwechselvorgänge am Skelett sichtbar gemacht werden können. Der Radiologe und Nuklearmediziner Dr. Achim Burget von Hanserad Radiologie erklärt, wann die Methode zum Einsatz kommt.

Hamburger Abendblatt:

Ist die Szintigrafie eine häufige Untersuchung bei Beschwerden am Bewegungsapparat durch Sport?

Achim Burget:

Nein, sie ist einer Magnetresonanztomografie sicherlich nachgeordnet. Manche Patienten haben jedoch Platzangst in der engen MRT-Röhre, selbst wenn nur ein Fuß untersucht werden muss, liegen sie bei den meisten Geräten mit der Hälfte des Körpers in der Röhre. Dann kann eine Szintigrafie indiziert sein, ebenso bei Patienten mit Herzschrittmachern, die keine MRT-Untersuchung bekommen dürfen.

Welche Verletzungen oder Schäden könnten mit einer Szintigrafie untersucht werden?

Burget:

Besonders gut kann man Frakturen oder Entzündungen der Knochen sehen. Bei Läufern kommen beispielsweise Entzündungen der Knochenhaut an der Schienbeinkante vor, welche sich ebenso wie die Marschfrakturen an den Mittelfußknochen oder Entzündungen der Gelenkschleimhaut szintigrafisch darstellen lassen.

Wie sieht es mit der Gefährdung durch die radioaktiven Substanzen aus?

Burget:

Die Halbwertszeit der radioaktiven Stoffe beträgt sechs Stunden, sie werden vorwiegend über die Nieren durch die Harnblase ausgeschieden. Die Strahlenbelastung der Untersuchungen ist nicht hoch, und mit einer Röntgenuntersuchung der Wirbelsäule in zwei Ebenen vergleichbar. Durch viel Trinken nach der Untersuchung wird die Radioaktivität noch schneller ausgeschieden. Bei Schwangeren, Kindern und stillenden Frauen wird bei sportmedizinischen Fragestellungen in der Regel eine MRT-Untersuchung der Skelettszintigrafie vorgezogen.

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