Auch wenn ich sonst eher im Highend-Bereich des Regattasports unterwegs bin: Ich liebe den Anblick von klassischen Yachten und segle sehr gerne auf ihnen. In Deutschland hat sich im vergangenen Jahrzehnt eine sehr solide Fangemeinde entwickelt, die sich nicht nur liebevoll um eigene Yachten kümmert, sondern auch die schönsten Regatten und Oldie-Treffs organisiert und damit den Kreis der Bewunderer beständig erweitert. Warum also nicht mal ein oder zwei dieser Regatten oder auch Geschwaderfahrten in die eigene Törnplanung für diesen Sommer einbauen?

Der Freundeskreis klassischer Yachten (Internet: www.fky.org ) ist Triebfeder und Sammelbecken dieser Aktivitäten. Für die Segler auf Elbe und Ostsee werden Feste organisiert, bei denen jedermann als Zaungast dabei sein kann. Am 21. Mai findet die Elbe-Klassik als Geschwaderfahrt statt (Internet: www.elbe-klassik.de ). Vom 12. bis 14. Juni gibt es dann auf der Ochseninsel in der Flensburger Förde die Midsommer Classics. Gerade dort ist mit der "Sphinx" eine großartig restaurierte Zwölf-Meter-R-Yacht zu Hause, die wahrscheinlich in Aktion zu sehen sein wird ( www.midsommer-classics.de ).

Auch die Alster zeigt klassisch Flagge: Am 13. und 14. August treffen sich bei den Hamburg-Summer-Classics-Regatten Holzboote, die älter als 25 Jahre sind. Ausrichter ist der Hamburger Segel-Club. Ein Wochenende darauf steigen bei Kiel die 23. Klassiker-Regatten Laboe. Dort segeln die Yachten mehrere Rennen auf der Kieler Förde, die sowohl von Land als auch auf dem Wasser spektakulär anzusehen sind.

Mich erinnern sie ein wenig an Regatten, an denen ich auf der J-Class-Yacht "Candida" im Mittelmeer teilgenommen habe. Die Arbeit an Deck ist hart wie zu Kaisers Zeiten, aber das Segeln ist faszinierend. Segeln hat viel mit Tradition zu tun. Schön also, dass es Menschen gibt, die sie in Form der historischen Yachten auch pflegen. Ich freue mich auf die Klassiker 2011.

+++ Zum Nachlesen: Tipps vom Hamburger Segelprofi Tim Kröger +++