Ob Haute Cuisine oder Alltagsküche - wenn die Japaner Alkohol trinken wollen, entscheiden sie sich für Sake. Übersetzt wird Sake mit Reiswein, weil der Alkoholgehalt der beiden Getränke vergleichbar ist - seine Herstellung ähnelt aber eher dem Bierbrauen als dem Weinkeltern. Gebiete, die für guten Sake berühmt sind, verfügen nicht nur über hochwertigen Reis, sondern auch über besonders gutes Wasser. Der beste Sake kommt von der Insel Hokkaido und aus der Region Tohoko, dem nördlichen Teil der Hauptinsel Honshu: Hier verwenden die Brauereien das Schmelzwasser, das im Frühjahr von den schneebedeckten Bergen fließt. Sake wird in zehn verschiedenen Grundbrauarten hergestellt, die unterschiedliche Geschmacksrichtungen erzeugen. Generell gilt: Hochwertiger Sake wird immer kalt getrunken, da sein feines Aroma sonst zerstört würde. Als vor 500 Jahren die ersten Sakesorten entstanden, schmeckte das Getränk nicht besonders gut. Doch die Japaner wollten trotzdem nicht auf die berauschende Wirkung verzichten. So wurde der Sake in frisch gefertigten, nach Holz duftenden Zedernkästchen serviert und auf die Ecke, über die man trank, noch eine Prise Salz gestreut, um so vom Geschmack des Getränks abzulenken. Die heutigen, feinen Sakesorten trinken Japaner lieber aus einem Glas, um das Aroma zu genießen. Als Erinnerung an die alte Kultur wird das Glas jedoch gern in ein Holzkästchen gestellt. Ob Glas oder Holzkästchen, es wird jeweils leicht über randvoll eingeschenkt als Zeichen dafür, dass man nicht geizig ist mit den Gästen.
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