In Frankreich gibt es nach dem Essen Crème Brulée, in Italien Tiramisu - aber was kommt in Spanien auf den Tisch?

Spaniens Desserts eilt ihr Ruf nicht gerade voraus - in Deutschland haben sie gar keinen, sind weitgehend unbekannt. Dabei sind die Spanier wahre Naschkatzen. Ihren Tag beginnen sie am liebsten mit einer heißen Schokolade, in die ein krapfenähnliches längliches Gebäckstück getunkt wird.

Zu den etwas bekannteren Backwaren aus Spanien zählt ein Mandelkuchen aus Galicien. Am Ende des Jakobswegs, in Santiago di Compostela, gönnen sich viele Pilger ein Stück dieses Kuchens als Belohnung. Charakteristisch ist ein aufgestäubtes Kreuz, das Schwert des Maurentöters. Der Schutzpatron der Pilger, Jakobus, wird häufig so genannt, weil er bei der Rückeroberung des maurisch besetzten Andalusien besonders erfolgreich das Schwert schwang.

Aber Spaniens wahre Dessert-Hochburg ist Andalusien. Der Grund dafür sind die früher zahlreichen Nonnenklöster. Die andalusischen Winzer benötigten bei der Sherry-Herstellung Eiweiß zum Klären. Das überflüssige Eigelb schenkten sie den Nonnen, die sehr gehaltvolle Desserts erfanden, zu denen auch gezuckerte Eigelbe zählen.

Eine besonders schmackhafte Nachspeise ist beispielsweise die gebratene Milchschnitte. Dafür wird eine Füllung aus Eigelb, Butter, Zucker und Sahne mit Paniermehl umhüllt und dann knusprig gebraten. Danach noch kurz in Zimt-Zucker wälzen und schnell aufessen.