Gehört das Plopp unbedingt zum Weingenuss dazu? Oder hat der Verschluss aus der Rinde der Korkeiche ausgedient, und das Korkenziehen ist nur eine lieb gewonnene Gewohnheit mit langer Tradition?

Fest steht, die Erfindung des Korkstopfens geht zurück ins 17. Jahrhundert. Nach einer repräsentativen Studie der Universität Mannheim bevorzugen zwei Drittel der Befragten Naturkorken als Verschlussart. Bekannt ist er sogar bei 100 Prozent. Es folgen der Drehverschluss mit 93 Prozent und der Kunststoffstopfen mit 87 Prozent. Der Glasverschluss ist bei nur 25 Prozent der Befragten ein Begriff.

Es gibt für einen guten Wein wie einen Spitzen-Bordeaux keinen besseren Verschluss als den Korken, sagt der weltbekannte Weinautor Hugh Johnson. Für einen jungen Wein, der innerhalb der nächsten zwei Jahre getrunken werden soll, komme dagegen durchaus ein Schraubverschluss infrage. Johnson schätzt immerhin auch Glasstöpsel, bei denen jedoch der entscheidende Dichtring aus Kunststoff besteht. "Ästhetisch wie hygienisch sind Glasverschlüsse eine sehr schöne Alternative zum Korken."

Diese Verschlüsse sind jedoch noch teurer als Korken. Sie werden deshalb vorerst im Weißwein-Bereich ab einem bestimmten Preisniveau eingesetzt. Weißweine nehmen außerdem leichter Korkgeschmack an als Rotwein, der wegen seines hohen Tannin- und Gerbsäuregehalts nicht so empfindlich ist. Wegen ihres höheren Preises setzen sich Glasverschlüsse schwer durch. Außerdem gibt es bislang nur wenige Erkenntnisse über das Reifungsverhalten von Wein unter Glas.